• 23.12.2003 11:34

  • von Marcus Kollmann

Stoddart: "Es wirft kein gutes Licht auf Großbritannien"

Der Minardi-Teamchef über die Hintergründe warum er Justin Wilson erneut verpflichten wollte aber dies letztlich nicht tun konnte

(Motorsport-Total.com) - Mit dem Italiener Gianmaria Bruni und dem Ungarn Zsolt Baumgartner steht die Fahrerpaarung von Minardi für die Saison 2004 im Vergleich zu früheren Jahren bereits überraschend früh fest.

Titel-Bild zur News: Paul Stoddart (Minardi-Teamchef)

Hätte sich gewünscht, dass Großbritannien Wilson finanziell unterstützt: Paul Stoddart

Ein Grund dafür ist, dass sich Paul Stoddart dafür entschied neben den fahrerischen Fähigkeiten auf die finanzielle Situation seines Teams zu schauen und Piloten den Vorzug gab die genügend Geld mitbringen.

Der große Verlierer im Cockpit-Poker ist damit Justin Wilson, der von Australien bis Großbritannien für Stoddart startete, dann jedoch bei Jaguar eine Chance bekam, wo sich seine Hoffnungen auf ein Renncockpit für nächstes Jahr aber zerschlugen. Um Wilson tut es Stoddart Leid, denn gerne hätte er ihn erneut verpflichtet.

"Niemand hält mehr von Justin als ich das tue. Letzte Saison habe ich jedoch eine schreckliche Zeit durchgemacht, als es darum ging das Team zu erhalten. Dem Stress, noch einmal von Rennen zu Rennen die benötigten Finanzen zu finden, wollte ich mir nicht noch einmal aufbürden", erklärte der Teamchef in der 'Sun' seine Entscheidung in Sachen Fahrerwahl.

Aus der Tatsache, dass im Zweifelsfall Geld vor Talent kommt, gerade am hinteren Ende der Startaufstellung, macht Stoddart dabei kein Geheimnis. "Es wäre unverantwortlich von mir gewesen, wenn ich das Geld abgelehnt hätte welches meine Fahrer mitbringen."

Traurig macht ihn jedoch, dass einige Fahrer durch ihr Heimatland unterstützt werden, wie zum Beispiel Alex Yoong und Zsolt Baumgartner, die sich mit Hilfe der Regierung ihr Cockpit im Minardi-Team sichern konnten, und andere eben nicht.

"Es wirft kein gutes Licht auf Großbritannien", meinte Stoddart angesichts dieser Situation, denn hätte Wilson genauso viel Geld bieten können wie einer der beiden für 2004 verpflichteten Piloten, so wäre ihm die Entscheidung zu Gunsten des Engländers wohl leicht gefallen.