• 23.12.2003 11:40

  • von Marco Helgert

Wilson: "Ich frage mich, wo das enden wird"

Justin Wilson wird seine Formel-1-Karriere nicht fortsetzen können - der baumlange Brite ist entsprechend frustriert

(Motorsport-Total.com) - Aus und vorbei: Die letzte Hoffnung auf ein Formel-1-Cockpit für Justin Wilson ist verschwunden. Zsolt Baumgartner wird mit Unterstützung der ungarischen Regierung 2004 wohl den zweiten Minardi pilotieren, Gianmaria Bruni wurde zuvor bereits bestätigt. Nach nur einer Saison steht der Brite nun wieder ohne Vertrag da. Ohne persönliche Sponsoren war es ihm nicht möglich, im Wettstreit um Sponsorenmitgiften eine entscheidende Rolle zu spielen.

Titel-Bild zur News: Justin Wilson auf der Donnerstagspressekonferenz

Justin Wilson blickt einer ungewissen Zukunft entgegen

In der abgelaufenen Saison kam Wilson nur bei Minardi unter, weil er mit einer cleveren Idee Anteile an seinem zukünftigen Gehalt an interessierte Investoren abtrat. Knapp 1,3 Millionen Pfund kamen beim Verkauf der Fahrer-Anteile zusammen. "Ich bin eher frustriert als verbittert darüber, wie sich alles entwickelt hat", so der 25-Jährige gegenüber der 'Sun'.

Frustrierter Wilson: Geldmangel beendete Formel-1-Träume

"Da kommen Leute in diesen Sport hinein, weil sie das benötigte Geld mitbringen. Ich frage mich, wo das enden wird", so Wilson. "Für Zsolt (Baumgartner) ist es großartig, dass er die Unterstützung seiner Regierung genießt, aber es ist schade, dass unsere nicht genauso denkt. Ich dachte immer, dass es einfacher werden würde, wenn man sich im Sport weiterentwickelt, aber bei mir war das nicht der Fall."

Die Optionen für den baumlangen Briten sind begrenzt. Seit dem Sommer führt sein Management, allen voran Jonathan Palmer, Gespräche mit einigen CART-Teams in den USA, aber Wilson wäre nur zu gern in der Formel 1 geblieben. "Ich denke, dass ich in meiner Debütsaison gute Leistungen gezeigt habe, aber im Moment sieht es so aus, als könnte ich das nicht fortführen. Das ist sehr schade."

Der Brite gibt die Hoffnung nicht auf

"Es gab Gespräche, dass ich in Amerika fahren könnte, aber ich würde wirklich gern in irgendeiner Art und Weise in der Formel 1 weitermachen", so der Brite. "Zu wissen, dass ich für die nächste Saison keine Möglichkeit habe, in der Formel 1 zu fahren, versetzt mich vor Weihnachten nicht gerade in die beste Stimmung."

Doch ganz aufgeben möchte Justin Wilson den Traum von der Formel-1-Karriere nicht, auch wenn er derzeit nicht weiß, wie ihm die Rückkehr gelingen soll. "Ich möchte Rennen fahren", erklärte er. "Aber ein Jahr Auszeit zu nehmen, um wieder auf Füße zu kommen, könnte für ein starkes Comeback durchaus hilfreich sein."