• 20.12.2003 09:34

  • von Marcus Kollmann

Wilson: "Weiß noch nicht, was ich machen werde"

Der 25-Jährige hofft weiter auf eine Änderung der Testregeln und erklärt, welche Alternative er zur F1 für 2004 in Betracht zieht

(Motorsport-Total.com) - Justin Wilson hat es in der Formel 1 bisher wirklich nicht leicht gehabt. Nach seinem Titelgewinn in der FIA International F3000-Meisterschaft vor zwei Jahren, konnte er sich auf Grund seiner Größe von 1 Meter 92 zunächst kein Cockpit sichern und musste notgedrungen im Jahr darauf in der Telefonica Nissan World Series antreten.

Titel-Bild zur News: Justin Wilson in der Jaguar-Box

Wilsons Chancen in der Formel 1 zu verbleiben sind momentan gering

Für die diesjährige Saison verpflichtete Paul Stoddart den 25-Jährigen für Minardi, wo er an der Seite des erfahrenen Jos Verstappen die ihn in gesetzten Erwartungen voll und ganz erfüllen konnte. Nach dem Großbritannien-Grand Prix wechselte Wilson dann überraschend zu Jaguar Racing, wo man einen Ersatz für den enttäuschenden Antonio Pizzonia suchte.

Obwohl Wilson in den letzten fünf Rennen die schwierige Aufgabe des Teamwechsels gut meisterte und in Indianapolis einen WM-Punkt holte, zerschlugen sich Ende November seine Hoffnungen, dass er 2004 eine komplette Saison für Jaguar Racing fahren könnte.

Derzeit kämpft der junge Rennfahrer noch um seinen Verbleib in der Königsklasse, doch die Chancen dafür sehen alles andere als gut aus. Weil ihm das nötige Geld fehlt, wird Wilson im Poker um die wenigen noch nicht vergebenen Cockpits wohl leer ausgehen.

Somit bliebe ihm nur die Möglichkeit, dass er nächstes Jahr als Testfahrer für eines der zehn Teams fährt. Aber auch hier gibt es ein Problem. Weil er bereits eine komplette Saison absolviert hat, wird er nach dem jetzigen Stand der Dinge nicht am Freitag als dritter Fahrer eingesetzt werden können.

In der Formel 1 ist die Regel, die verhindern soll, dass sich BAR-Honda, Sauber, Jaguar, Toyota, Jordan und Minardi am Freitag durch den Einsatz eines erfahrenen Piloten einen großen Vorteil erarbeiten, jedoch umstritten. Verschiedene Teams und Fahrer plädieren für eine Entschärfung, so auch Wilson.

"Ich hoffe, dass die FIA die Regeln, was das Testen betrifft, noch verändert. Im Moment muss ich aber schauen welche Möglichkeiten es in Amerika, wo ich letztes Jahr ein Angebot hatte in der Champ Car-Serie zu fahren, gibt. Ich mag diese Serie, denn dort kann man wirklich Rennen fahren, doch die Formel 1 ist es wo man sein sollte", erklärte Wilson dem 'Daily Express'.

"Im Moment bin ich aber noch nicht sicher, was ich nächstes Jahr machen werde", teilte er auch mit, dass noch nichts entschieden ist. Nur soviel steht fest: "Dieses Jahr ist es kein perfektes Weihnachten, doch diese Situation habe ich vorher auch schon erlebt und das Einzige, was man tun kann, ist optimistisch zu bleiben."