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De la Rosa: McLaren zuversichtlich, aber auch vorsichtig
McLaren-Mercedes-Testpilot Pedro de la Rosa ist vom neuen MP4-19 begeistert, möchte aber mit beiden Beinen auf dem Boden bleiben
(Motorsport-Total.com) - Das McLaren-Mercedes-Team hat die Kritik vom Sommer weggesteckt. Der neue McLaren MP4-18 sollte verspätet sein Debüt in der Formel 1 geben, doch Zuverlässigkeitsprobleme und nicht bestandene Crashtests veranlassten das Team zu einem Rückzieher. Viele der Ideen dieses Autos flossen jedoch in den MP4-19, das erste Auto für die Saison 2004, welches bereits Testfahrten absolvierte.

© xpb.cc
Pedro de la Rosa ist vom neuen McLaren MP4-19 sehr angetan
Dabei konnte der neue Bolide rundum überzeugen: Große technische Probleme traten nur höchst selten auf, und die gefahrenen Rundenrekorde lassen das McLaren-Mercedes-Team hoffen, auch wenn sich Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug nur ungern eine Favoritenrolle zuschreiben lässt. Testfahrer Pedro de la Rosa bestätigt jedoch das Offensichtliche: Der neue McLaren ist schnell und soll im nächsten Jahr für Furore sorgen.
Optimismus bei McLaren-Mercedes
"Das Auto ist schnell", so der Spanier gegenüber der 'BBC'. "Ich habe, als ich fuhr, sofort gespürt, dass es schneller als das alte ist. Aber wir haben noch viel Arbeit vor uns. Das letztjährige Auto war konkurrenzfähig, aber das neue ist ein großer Schritt nach vorn." Schon mit dem "konkurrenzfähigen" Wagen verlor Kimi Räikkönen die Weltmeisterschaft nur um zwei Punkte, der Optimismus ist also verständlich.
Pedro de la Rosa spürte sofort, dass der MP4-19 ein gelungener Wurf ist. "Es ist immer das Gleiche mit einem neuen Auto ? es ist immer einfach", so der 32-Jährige. "Es fühlt sich nicht schnell an, aber die Zeiten sind es dennoch. Am ersten Tag mit dem Auto brach ich den Rundenrekord. Das Team bat mich, langsamer zu fahren, aber ich sagte ihnen: 'Ich greife ja noch gar nicht an.' Die Rundenzeiten fielen dennoch."
Den Optimismus konnte de la Rosa nicht verbergen: "Ich bin sehr zuversichtlich. Das Auto lässt sich einfach fahren, reagiert sehr sensibel auf Änderungen und spricht gut darauf an. Wenn man ein Problem hat, dann ändert man etwas, und schon verhält sich das Auto besser." Doch McLarens Chefdesigner mahnt zur Vorsicht.
Chefdesigner Adrian Newey mahnt zur Vorsicht
Adrian Newey erkennt noch einige Schwächen beim neuen MP4-19, vor allem bei der Zuverlässigkeit. Zudem hat noch kein anderes Team das neue Auto vorgestellt. "Wir hoffen, dass wir im nächsten Jahr um den Titel kämpfen werden, aber man weiß ja nie", so Newey. "Es sieht alles recht gut aus, aber wir wollen nicht sorglos werden."
Auch de la Rosa relativierte: "Es geht nicht darum, wie schnell wir gegenüber den anderen Autos sind, es geht darum, um wie viel schneller der MP4-19 gegenüber dem MP4-17D ist. Wir sind derzeit die einzigen mit einem neuen Auto, also müssen wir vorsichtig sein. Aber wir haben den Vorteil, als erstes Team das neue Auto herausgebracht zu haben. Zuverlässigkeit ist nun sehr wichtig in der Formel 1, gerade mit der neuen Motorenregel."
In der nächsten Saison ist pro Fahrzeug nur noch ein Motor je Grand-Prix-Wochenende erlaubt. Ein Wechsel wird mit einer Zurücksetzung um zehn Startplätze in der Startaufstellung bestraft. Während der neue McLaren schon mit dem neuen, standfesteren Aggregat seine Runden dreht, und auch BMW, Honda und Toyota die neuen Motoren testen, haben einige Hersteller die neuen Triebwerke noch keinem Test auf der Strecke unterzogen.

