• 15.03.2014 07:28

  • von Stefan Ziegler

Stewart: Formel-1-Fortschritt "faszinierend und bedenklich"

Der dreimalige Weltmeister Jackie Stewart befürchtet, dass sich die Formel 1 mit dem neuen Reglement übernimmt: "Es fehlt an der notwendigen Aufklärung"

(Motorsport-Total.com) - Die Formel 1 hat sich neu erfunden. Und das ist nicht jedermanns Sache. Nun stellt sich auch Jackie Stewart auf die Seite der Kritiker: Der dreimalige Formel-1-Weltmeister ist nämlich nicht davon überzeugt, dass sich die Meisterschaft mit der Einführung des neuen Reglements einen Gefallen getan hat. Er bezeichnet die technologische Entwicklung in der 'Welt' als "faszinierend, aber auch bedenklich".

Titel-Bild zur News: Jackie Stewart

Bedenkenträger: Jackie Stewart ist nicht einverstanden mit dem Kurs der Formel 1 Zoom

Stewart erklärt, weshalb er so denkt: "Die Formel 1 hat in Sachen Technik in den vergangenen 15 Jahren enorm an Fahrt aufgenommen. Das nennt man Fortschritt. Alleine die Elektronik ist heute so extrem, dass die Techniker - egal, auf welcher Strecke auf diesem Planeten gefahren wird - über Satellit schneller über die Befindlichkeit eines Autos Bescheid wissen als der Fahrer, der am Steuer sitzt."

Und das, so der 74-Jährige weiter, "hätte besser überdacht werden sollen". Das Timing für diese Art der Technologie sei zumindest unglücklich. Gleiches gelte für den Aufwand, den die Meisterschaft betreibe. "Ich glaube, dass die Kosten, die diese Technik verschlingt, im Augenblick einer globalen Finanzkrise größer sind, als es sich die Formel 1 erlauben kann", hält Stewart in Melbourne fest.

"Es gibt ein Missverhältnis zwischen der schwachen globalen Ökonomie und dem Anspruch der Formel 1, über das Jahr hinweg das größte TV-Ereignis der Welt zu sein", meint der Schotte. "Ich befürchte, dass sich die Formel 1 überheben wird und dass das Publikum diese Entwicklung nicht richtig versteht, weil es an der notwendigen Aufklärung fehlt. Das kann auf die Dauer so nicht funktionieren."