• 21.09.2013 18:13

  • von Gerald Dirnbeck & Dieter Rencken

Stewart: Alonso und Räikkönen werden funktionieren

Jackie Stewart ist der Meinung, dass die Fahrerpaarung Fernando Alonso und Kimi Räikkönen funktionieren wird, weil beide reif und erfahren sind

(Motorsport-Total.com) - Ferrari hat die Weichen für die Zukunft gestellt: In Maranello tüfteln die Ingenieure bereits seit Monaten am neuen Antriebsstrang und am neuen Boliden für die kommende Saison. Dazu hat man Kimi Räikkönen zurück ins Boot geholt. Ferrari ist zum Siegen verdammt, denn der letzte WM-Titel bei den Fahrern datiert aus dem Jahr 2007. "Es ist gut, dass wir nun einen Fahrer wie Kimi haben, denn wir wissen, was er mag und was er nicht mag", findet Simone Resta, der Projektleiter des aktuellen F138. "Es ist immer besser, das zu wissen, als es nicht zu wissen, aber es wird keine signifikanten Änderungen in unserer Arbeitsweise geben."

Titel-Bild zur News: Jackie Stewart

Jackie Stewart hält den Wechsel von Kimi Räikkönen zu Ferrari für richtig Zoom

"Wir sind nur froh, dass wir seine Bedingungen kennen, da wir mit ihm schon Erfahrungen gemacht haben." Räikkönen fuhr in den Jahren 2007 bis 2009 für die Scuderia. Man kennt sich. Das ist auch für die zukünftige Entwicklung wichtig. Räikkönens Fahrstil ähnelt jenem von Fernando Alonso, wie Resta meint: "Ja, es gibt Ähnlichkeiten." Spannend wird das Stallduell der beiden Weltmeister werden. Vor allem wie Alonso auf Räikkönen reagieren wird, ist ein Fragezeichen.

Formel-1-Legende Jackie Stewart sieht es entspannt: "Fernando Alonso wird sich daran gewöhnen. Ich glaube nicht, dass er sich darüber aufregen sollte, denn heutzutage braucht jedes Team zwei starke Autos, um WM-Punkte zu sammeln. Für die Konstrukteurs-WM gibt es mehr Geld als von den Sponsoren, wenn man sie gewinnt. Insofern verstehe ich die Logik, dass Ferrari zwei Fahrer verpflichtet, die beide das Potenzial haben, unter den besten Drei der Fahrer-WM zu landen. Das ist kommerziell gesehen sehr wichtig."

"Ich glaube, es ist ein guter Wechsel für Kimi. Ich hätte mir gewünscht, dass er bei Lotus bleibt, aber wenn er schon wechselt, dann ist Ferrari das richtige Team", so Stewart bei 'Sky'. "Sie haben die besten Voraussetzungen, mehr Geld als jeder andere. Kimi kennt Ferrari, war schon dort, ist damals Weltmeister geworden. Ich glaube, dass er sich das richtige Team ausgesucht hat." Stewart glaubt auch nicht, dass es zu großen Spannungen zwischen Räikkönen und Alonso kommen wird. "Sie werden schon miteinander auskommen."

"Sie sind reif und keine jungen Fahrer mehr. Wenn sie sich von so etwas aus der Ruhe bringen lassen, sind sie keine guten Fahrer. Dazu brauchst du ein gutes Psycho-Management. Außerdem braucht man jemanden, der auch zum Setup etwas beitragen kann, zur Weiterentwicklung. Das geht nicht mit einem unerfahrenen jungen Mann oder einer klaren Nummer zwei. Dafür brauchst du zwei echte Topfahrer, dann hast du eine Chance auf die Weltmeisterschaft."


Fotostrecke: Kimi Räikkönen in Rot (2007 - 2009)

"Massa ist dieses Jahr zum Beispiel ein Auf und Ab: manchmal sehr gut, in manchen Rennen aber gar nicht gut. Daher steht Ferrari in der Konstrukteurs-WM nicht gut da. Stell dir vor, sie hätten Alonso nicht!" In der Konstrukteurs-WM ist Ferrari vor dem Grand Prix in Singapur Zweiter. Der Rückstand auf Red Bull beträgt 104 Punkte.