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Spielberg: Wie Ferrari Mercedes schlagen will

Ferrari hat für Spielberg einen Plan, um Mercedes herauszufordern: Neben Updates und der Konzentration auf das Qualifying soll der Motor sein Potenzial entfalten

(Motorsport-Total.com) - In Kanada wurde Ferrari unter Wert geschlagen. In Spielberg will man nun zeigen, was wirklich im Ferrari-Motorenupdate steckt, das in Montreal seine Premiere feierte. Die Scuderia investierte drei Token, um die Leistung der Antriebseinheit verbessern zu dürfen. Das Triebwerk bietet jetzt 13 PS mehr als bisher, der Verbrauch soll nach den enormen Verbesserungen in der Winterpause noch geringer sein.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Sebastian Vettel will in Spielberg Mercedes herausfordern Zoom

"Auf einer Strecke wie in Österreich, wo man einen hohen Vollgas-Anteil hat, hilft das Update natürlich", blickt Sebastian Vettel zuversichtlich in Richtung Spielberg. In Kanada waren er und Kimi Räikkönen im Rennen sogar teilweise schneller unterwegs als die Mercedes-Piloten, doch die Probleme im Qualifying und die Strafe aus dem Freien Training vereitelten ein Spitzenergebnis.

Räikkönen fährt in Spielberg um die Karriere

Und Räikkönen muss ohnehin Gas geben, denn Ferrari hat laut 'Corriere dello Sport' bis Ende Juli Zeit, um die Option auf den Finnen zu lösen. Je besser die Leistungen des bislang letzten Ferrari-Weltmeisters bis zum Grand Prix von Ungarn sind, desto größer seine Chancen auf eine Vertragsverlängerung.

In Österreich haben bislang weder Vettel noch Räikkönen gewonnen - laut dem Renningenieur des viermaligen Weltmeister, Riccardo Adami, führt ein Sieg in Spielberg nur über ein gutes Qualifying-Ergebnis. "Die Strecke in Österreich ist sehr kurz, und es ist schwierig, dort zu überholen, daher werden wir uns im Qualifying um die maximale Leistung bemühen. Man kann natürlich auch versuchen, den Konkurrenten über die Strategie unter Druck zu setzen und das Maximum aus den beiden Reifenmischungen herauszuholen - das bedeutet, dass man sich im Freitag-Training bei den Longruns darauf konzentrieren muss."

Umfangreiche Updates am Ferrari

Adami ist zuversichtlich, da Ferrari abgesehen vom überarbeiteten Motor einige Updates im Gepäck hat. "Unser Entwicklungsprogramm schreitet voran, denn wir wollen die Charakteristik des SF15-T so rasch wie möglich verbessern", sagt er. "Wir planen Updates für dieses Rennen und auch im Laufe der verbleibenden Saison."

Herzstück des Pakets sind neue Flügel. Eine verbesserte Aerodynamik könnte sich in Spielberg auszahlen, denn der Kurs in der Obersteiermark verfügt im Gegensatz zu Kanada auch über schnelle Kurven.

"Während wir in Kanada lange Geraden mit harten Bremspunkten und in der Folge keine schnellen Kurven hatten, gibt es nun in den ersten zwei Sektoren einige harte Bremspunkte, aber im letzten Sektor schneller Kurven, die mit rund 180 km/h im fünften Gang genommen werden", geht der Italiener, der mit Vettel bereits bei Toro Rosso arbeitete, ins Detail. "Dadurch benötigt man ein anderes Set-up als beim vergangenen Rennen."