Silverstone nimmt Millionenkredit auf

Der BRDC pokert aufgrund der hohen Ausgaben hoch und hat einen Millionenkredit aufgenommen - Subventionen aus öffentlicher Hand unwahrscheinlich

(Motorsport-Total.com) - Nach dem Scheitern von Simon Gilletts Formel-1-Projekt in Donington erneuerte Silverstone den Vertrag für den Grand Prix von Großbritannien mit Bernie Ecclestone bis 2026. Dieser kostet pro Jahr 12,5 Millionen Britische Pfund (umgerechnet 14,6 Millionen Euro) - bei einer jährlichen Preiserhöhung von fünf Prozent. Das heißt, dass der Betreiber, der Rennfahrerklub BRDC, 2026 schon fast 32 Millionen Euro überweisen wird müssen.

Titel-Bild zur News: Eingang zum Paddock in Silverstone

Die Rennstrecke in Silverstone geht ein hohes finanzielles Risiko ein

Kombiniert mit den Kosten für den Umbau von Strecke (bereits abgeschlossen) und Boxengasse/Medienzentrum (noch zu erledigen), die sich wohl auf geschätzte 30 Millionen Euro belaufen werden, war die Formel 1 für den BRDC nicht mehr aus eigener Kraft finanzierbar. Daher hat der Klub nun einen Kredit in der Höhe von 26 Millionen Pfund (umgerechnet 30,4 Millionen Euro) bei Lloyds TSB aufgenommen, wie der britische 'Express' berichtet.#w1#

Der Haken an der Sache: Als Sicherheit dient die Strecke in Silverstone. Sollte der BRDC den Kredit also nicht zurückzahlen können, was beim derzeitigen wirtschaftlichen Klima durchaus möglich ist, dann könnte der Traditionskurs in den Besitz der Bank übergehen. Diese wird wiederum zu 41 Prozent von der öffentlichen Hand kontrolliert.

Übrigens: Silverstones Ansuchen um einen staatlichen Kredit hat derzeit wohl keine Aussicht auf Erfolg. Der konservative Neo-Premierminister David Cameron könnte eine finanzielle Subvention für die Formel 1 derzeit politisch nicht rechtfertigen.