• 12.04.2002 15:41

  • von Reinhart Linke

"Schumi" hadert mit Rennleitung – Rubens lernte viel

Die Ferrari-Fahrer Michael Schumacher und Rubens Barrichello fuhren im Freien Training am Freitag die schnellsten Runden

(Motorsport-Total.com) - Das Ferrari-Team kam am Freitag in Imola mit Abstand am besten mit den nasskalten Bedingungen in Imola zurecht und konnte im Freien Training die schnellsten Runden auf der 4,933 Kilometer langen Strecke fahren. Beide Ferrari-Fahrer lagen am Ende mit ihren F2002 und den Bridgestone-Reifen deutlich vor der Konkurrenz.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Michael Schumacher fuhr am Freitag in Imola die schnellste Runde

Michael Schumacher musste seinen Ferrari jedoch knapp 15 Minuten vor Trainingsende ausgangs der "Variante Alta" nach einem Dreher abstellen und verpasste so etwas Zeit, um seine Bestzeit von 1:36.898 Minuten weiter zu verbessern. Nach 25 Runden hatte der Rheinländer 1,195 Sekunden Vorsprung zu Giancarlo Fisichella, der im Jordan-Honda auf Platz drei lag und damit den Ferraris am nächsten kam.

Der vierfache Weltmeister war mit dem Ergebnis zwar zufrieden, ärgerte sich aber über die Rennleitung: "Das Auto lag den ganzen Tag über gut und wir sind mit der Abstimmung zufrieden, obwohl ich mich am Ende drehte. Ich berührte den Randstein, der sehr glatt war und ich so nichts mehr tun konnte. Was die Diskussion mit dem Streckenposten betrifft, so war ich der Meinung, dass es zu gefährlich sei, neben der Absperrung zu gehen, weshalb ich dann beim Auto warten wollte. Aber der Streckenposten war von der Rennleitung beordert worden, dass ich woanders hin musste. Unter diesen Bedingungen haben die Bridgestone-Reifen immer sehr gut funktioniert. Wenn die Bedingungen so bleiben, haben wir auch morgen einen Vorteil. Insgesamt war es ein sehr guter Tag."

Unterdessen kam Rubens Barrichello seinem Teamkollegen gegen Ende des Trainings noch ganz nahe, musste sich aber schließlich doch mit dem zweiten Platz zufrieden geben. Dem Brasilianer fehlten nach 28 Runden nur 0,196 Sekunden zu Platz eins.

Der 29-Jährige fuhr zum ersten Mal mit dem F2002 bei Regen: "Durch das Wetter wird dies ein sehr interessantes Wochenende, da wir nicht wissen, ob es noch nässer oder trockener als heute wird. Heute haben wir wirklich viel über das Auto gelernt, besonders im Nassen, da ich das Auto zum ersten Mal bei Regen fuhr. Es gibt noch viel zu tun, vor allem wenn es trocken wird, weil dann jeder die Einstellungen am Auto ändern muss und die Reifen neu wählen muss."

Jean Todt blickt zuversichtlich auf das Qualifikationstraining: "Der heutige Freitag wurde durch den Regen bestimmt. Wie üblich arbeiteten wir am Setup für das Rennen am Sonntag. Die Resultate waren sehr gut und wir waren in der Lage zu bestätigen, dass die Bridgestone-Reifen im nassen sehr gut arbeiten. Dies ist der erste Grand Prix, in dem wir zwei F2002 einsetzen können. Es gab keine Probleme mit beiden Autos. Beim morgigen Qualifikationstraining sollten wir im Kampf um die Pole Position mit dabei sein."

Ross Brawn erklärt die Arbeit der Ferrari-Mannschaft am Freitag: "Wir wollten viel mit Regenreifen und Intermediates fahren, weil die Wettervorhersage für den Rest des Wochenendes ähnliche Bedingungen voraussagt, obwohl wir am Sonntag trockenes Wetter erwarten können. Michael war auf einer schnellen Runde, als er den Bordstein berührte und sich drehte. Leider klemmte der Motor fest, so dass sein Training vorzeitig zu Ende war. Die Autos funktionierten heute gut. Wir hatten eine gute Abstimmung, weil wir zu Jahresbeginn hier testen konnten."