• 12.04.2002 14:24

Ferrari plant Börsengang und Vergnügungspark

Neben einer stärkeren Präsenz in den USA, plant man in Marenello derzeit den Börsengang und einen Vergnügungspark für die Fans

(Motorsport-Total.com/sid) - Die Fans von Michael Schumacher und Co. können sich offenbar schon bald als Aktionäre direkt an Ferrari beteiligen. Der Sportwagenhersteller aus Maranello plant den Gang an die Börse. "Es ist wahrscheinlich, dass dies innerhalb von zwei Jahren beginnen kann", sagte Piero Lardi-Ferrari, der Sohn des legendären Ferarri-Gründers Enzo Ferrari.

Titel-Bild zur News: Ferrari-Fans

Ferrari will für die Fans einen Vergnügungspark in Maranello errichten

Großaktionär Lardi-Ferrari bestätigte damit frühere Aussagen von Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo. "Im kommenden Jahr wird Maserati als Teil des Konzerns die Gewinnschwelle erreichen und seine Gesundung vollenden. Zu diesem Zeitpunkt wird die Gruppe solide sein", sagte Lardi-Ferrari. Die Aktien würden bei den Fans der "roten Renner" wahrscheinlich reißenden Absatz finden.

Ferrari befindet sich zu 90 Prozent im Besitz von Mutterkonzern Fiat, dessen Aktionäre dem Gang an die Börse zunächst zustimmen müssten. Durch die angespannte wirtschaftliche Lage bei Fiat wäre aber ein erfolgreicher Börsengang der "Tochter" eine gute Gelegenheit, Kasse zu machen. Dies berichtet die angesehene Financial Times. Ferrari selbst hatte im November 1999 von Fiat auch die restlichen 50 Prozent von Maserati gekauft.

Mit den Einnahmen aus dem Börsengang sollen vor allem die Entwicklungen bei Maserati voran getrieben werden, außerdem soll das Museum am Ferrari-Firmensitz Maranello um einen Vergnügungspark ergänzt werden. Dies gab ein Firmensprecher bekannt. Der Grundstein hierfür soll bereits bis Ende dieses Jahres gelegt werden. Mit interaktiven Spielen und Rennsimulationen der verschiedenen Formel-1-Rennstrecken sollen die Fans angelockt und die Besucherzahl noch gesteigert werden, die im Vorjahr bei 173.000 lag.

Gestützt von den sportlichen Erfolgen in der Formel 1 strebt Konstrukteurs-Weltmeister Ferrari auch eine stärkere Präsenz in den USA an. So ist in der Spielerstadt Las Vegas ein Ferrari-Hotel geplant, zudem wird das Unternehmen bis Ende 2004 ein neues Auto für den finanziell lukrativen US-Markt entwickeln.

Damit sollen die ohnehin schon guten Absatzzahlen gesteigert werden. 2001 verzeichnete Ferrari das wirtschaftlich beste Jahr seiner Firmengeschichte. So konnte beim Umsatz bei 6158 verkauften Wagen (4289 Ferrari und 1869 Maserati) erstmals die Milliarden-Euro-Grenze überschritten werden (1,06).

Dies bedeutete eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr um 18,5 Prozent. Der operative Gewinn erhöhte sich sogar um 35,9 Prozent auf 62 Millionen Euro. Ambitioniertes Ziel von Ferrari ist es, die Verkaufszahlen des Gesamtunternehmens bis 2004 zu verdreifachen. Die Investitionen hatten sich im vergangenen Jahr um 76,7 Prozent auf 225 Millionen Euro erhöht, vor allem durch die gewaltigen Aufwendungen in der Formel 1 und das Defizit bei Maserati.