• 08.01.2005 15:34

  • von Marco Helgert

Schumacher: Kann mit den neuen Regeln leben

Für Weltmeister Michael Schumacher sind die zahlreichen neuen Regeln für die Saison 2005 kein Grund zur Besorgnis

(Motorsport-Total.com) - Wenn neue Regeln Einzug halten, ob nun technischer oder sportlicher Natur, so blickt man nicht nur auf die Verfolger, ob sie die Gunst der Stunde nutzen können, um sich weiter nach vorn zu kämpfen. Auch die Etablierten stehen im Fokus der Öffentlichkeit, müssen sie doch versuchen, ihre Spitzenposition zu halten, und gleichzeitig mit den neuen Regeln umgehen. Auch auf Michael Schumacher werden unter diesem Aspekt die Augen gerichtet sein.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Michael Schumacher wird in weniger als zwei Wochen wieder testen

Dabei möchte sich der Weltmeister nicht zu sehr in Gedankenmodelle verstricken. "Ich bin kein Freund davon, Urteile über Dinge abzugeben, die ich noch nicht wirklich ausprobiert habe", erklärte er. Dabei löst aber vor allem das neue Qualifying-Format, bei dem zwei Einzelzeitfahren, eines am Samstag, das zweite am Sonntag, absolviert werden, kontroverse Diskussionen aus. Die Zeiten beider Durchgänge sollen addier werden.#w1#

"Auf den ersten Blick würde ich sagen, dass dieses Procedere recht kompliziert ist, vor allem für die Zuschauer", so Schumacher, der aber auch hier nicht vorschnell urteilen möchte. "Vielleicht stellt es sich als weniger kompliziert und weitaus spannender heraus, als alle denken." Die neuen Motorenregeln, nach denen ein Triebwerk nun zwei Rennwochenenden absolvieren muss, unterstützt er jedoch voll und ganz. "Das halte ich für vernünftig, weil es dazu beitragen wird, Kosten in diesem Sektor zu reduzieren."

Einer der größten Einschnitte in diesem Jahr betrifft den Reifensektor. Ein Wechseln der Pneus im Rennen ist in dieser Saison nicht mehr möglich. "Ich kann damit leben, auch wenn man sich als Rennfahrer natürlich häufiger frische Reifen wünschen würde", so der 36-Jährige. "Aber dieser eine Satz Reifen wird die Formel 1 zu einer anderen Art Herausforderung machen, zumal die Aerodynamik ja auch beschnitten wird."

Gefragt ist nun wieder der sanfte Umgang mit den Pneus, was durch den Verlust an Abtrieb umso schwieriger werden könnte. "Die Autos bieten künftig weniger Anpressdruck, werden in den Kurven leichter und rutschen mehr", erklärte er. "Weil die Reifen, um das ganze Rennen zu halten, ziemlich hart sein müssen, wird es auch hier etwas rutschiger. Es wird eine interessante Aufgabe werden, ein Rennen so zu bestreiten - anders eben."

Eine abschreckende Wirkung haben die vielen Veränderungen auf den siebenfachen Weltmeister nicht. "Ich stelle über den Winter immer wieder fest, wie sehr ich die Rennfahrerei liebe und wie sehr sie mir fehlt", erklärte er. Doch noch muss er sich einige Tage gedulden, bis er wieder in seinem Ferrari sitzen kann. "Es wird Zeit, dass es endlich wieder losgeht!"