Schumacher: "Danke Gott für all die schönen Momente"

In der Kirche wird man Michael Schumacher eher nicht antreffen, dies bedeutet jedoch keineswegs, dass er nicht an Gott glaubt

(Motorsport-Total.com) - Formel 1 bedeutet Grenzbereich. Das Leben am Limit gehört für Michael Schumacher und Co. ebenso zum täglichen Brot wie die ständige Gefahr, der die Fahrer ausgesetzt sind. Daraus ergibt sich eine immense mentale Belastung, die auf verschiedene Arten bewältigt und verarbeitet werden kann. Eine dieser Möglichkeiten ist der Glaube.

Titel-Bild zur News: Schumacher und Barrichello

Ferrari hat eine religiöse Fahrerpaarung: Schumacher und Barrichello

Ausgerechnet Ayrton Senna, 1994 beim Grand Prix von San Marino ums Leben gekommen, klammerte sich an seine Religion wie kaum ein Zweiter. Der charismatische Brasilianer las während der langen Flüge nach Übersee stets aus der Bibel, schöpfte daraus Kraft und entwickelte so seine ganz persönliche Lebensphilosophie. Von den Kollegen wurde dies stets kritisch beäugt: "Er glaubt, sein Glaube an Gott macht ihn unsterblich", sagte etwa Erzfeind Alain Prost einmal über ihn.#w1#

Gläubig in einer derart extremen Form ist wohl kein aktueller Formel-1-Pilot, doch Michael Schumacher sagt von sich selbst, dass er durchaus religiös ist. Der 36-Jährige hält zwar nichts davon, jeden Sonntag in die Kirche zu gehen - was ja alleine schon wegen seines Berufs unmöglich wäre -, beschäftigt sich in seiner Freizeit aber durchaus mit seinem Glauben. Ob es einen Gott gibt, weiß freilich auch er nicht, "an eine höhere Macht" glaubt er aber sehr wohl.

"Mir geht es gut", wird er von einem schweizerischen Religionsportal zitiert. "Ich habe eine tolle Familie und eine tolle Ehefrau und bin rundum glücklich. Dafür geht ein Riesendank auch nach oben. Ich glaube an Gott. Für mich ist er vor allem dann präsent, wenn schwierige Zeiten kommen und ich glaube, dass er auf mich aufpasst - und das gilt jetzt nicht nur in Bezug auf Unfälle. Hauptsächlich danke ich ihm für all die schönen Momente, die ich erleben durfte."

Ebenfalls als streng gläubig gilt Rubens Barrichello: "Nichts geschieht ohne einen bestimmten Grund", erklärte der Brasilianer nach seinem ersten Sieg in Hockenheim 2000. Und nach seinem dritten Platz in Imola 1999, genau fünf Jahre nach dem Tod seines Idols Senna, wandte er sich gen Himmel und vertraute Journalisten an: "Ayrton hat heute zugeschaut, da bin ich mir sicher." Aus seiner Religion schöpft er "Kraft und Ruhe", verriet "Rubinho".