Schnellere Formel 1: Ideen der Strategiegruppe werden begrüßt

Die Formel-1-Piloten finden die von der Strategiegruppe vorgebrachten Ideen zur Senkung der Rundenzeiten gut - Mitspracherecht (noch) Fehlanzeige

(Motorsport-Total.com) - Neben einer möglichen Rückkehr der Tankstopps ab der Saison 2017 wurden beim Treffen der Formel-1-Strategiegruppe am vergangenen Donnerstag Vorschläge für eine schnellere und spektakulärerer daherkommende Königsklasse diskutiert. Mit neuen Aerodynamik-Vorgaben, breiteren Reifen und einem geringeren Fahrzeuggewicht könnten die Formel-1-Boliden ab 2017 "fünf bis sechs Sekunden schneller als die derzeitigen Modelle" sein, wie Mercedes-Motorsportboss Toto Wolff vorrechnete.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Optik und Performance der Formel-1-Autos könnten sich ab 2017 grundlegend ändern Zoom

"Das würde bedeuten, wir hätten dann die schnellsten Formel-1-Boliden, die es jemals gab. Das ist aufregend und es war ein echter Durchbruch, bei dem wir alle die Hand gehoben haben, um dieses Performance-Ziel zu erreichen. Wir wollen die schnellsten Autos der Welt herstellen. Das wird passieren und das sind großartige Neuigkeiten", sah Wolff vor wenigen Tagen die Vorschläge quasi schon als beschlossene Sache an, wenngleich diese von der Formel-1-Komission und vom FIA-Weltrat erst noch abgenommen werden müssen.

Ferrari-Pilot Kimi Räikkönen würde es begrüßen, sollten die Vorschläge hinsichtlich neuer Aerodynamik und breiterer Reifen tatsächlich umgesetzt werden. "Das wäre für alle gut. Die Autos würden viel besser aussehen und stärker daran erinnern, wie es früher er. Ich glaube, das wäre der richtige Weg. Hoffentlich passiert es, aber das müssen wir abwarten." Williams-Pilot Valtteri Bottas stimmt zu und führt an, dass "ein schnelleres und schwieriger zu fahrendes Auto mehr Spaß macht".

Jenson Button

Formel-1-Routinier Jenson Button: "Raum für Verbesserungen gibt es immer" Zoom

"Es gibt jede Menge Ideen und das ist schon mal gut, denn Raum für Verbesserungen gibt es immer", findet McLaren-Pilot Jenson Button und bekennt, dass seine Lieblingssaison aus Fahrersicht die Saison 2004 war: "Damals hatten wir V10-Motoren mit drei Litern Hubraum, 900 PS und bis zu 21.000 Umdrehungen. Es gab einen Reifenwettbewerb und es war einfach großartig. Doch die Dinge haben sich geändert. Heute müssen die Kosten im Auge behalten werden und ich weiß nicht, wohin das führt."

Buttons Teamkollege Fernando Alonso betrachtet die Vorschläge der Strategiegruppe aus einen anderen Blickwinkel. "Wenn diese Veränderungen tatsächlich eintreten, dann werden wir Regeln haben wie wir sie vor sieben oder acht Jahren hatten. Das wiederum bedeutet, dass man in den vergangenen vier oder fünf Jahren die falsche Richtung eingeschlagen hat." Als Beleg dafür nennt Alonso den Rückgang der Zuschauerzahlen: "Ein Blick auf die Tribünen sagt alles", so der zweimalige Weltmeister.

Dass sich die Fahrer mehr Mitspracherecht wünschen, ist kein Geheimnis. Im Hinblick auf Felipe Massas Vorschlag, wonach die Piloten bei Regelfragen ins Boot geholt werden sollten, hält Button fest: "Die GPDA (Fahrergewerkschaft; Anm. d. Red.) ist noch nicht befragt worden, aber ich bin mir sicher, dass man ihre Meinung einholen wird. Schließlich haben wir aufgrund unserer Erfahrung mit verschiedenen Autos viel beizutragen und können unsere Meinung kundtun. Bis jetzt ist das aber nicht passiert."