Sauber und Prost gegen 19 Rennen pro Jahr
Peter Sauber ist für Silverstone und Magny-Cours, aber grundsätzlich gegen 19 Rennen - Unterstützung durch Alain Prost
(Motorsport-Total.com) - Seit dieser Woche steht so gut wie fest, dass 2005 erstmals 19 Saisonrennen in der Formel 1 stattfinden werden. Alle zehn Teams haben im Interesse des Sports dafür gestimmt, gegen eine finanzielle Kompensation zwei mehr als die 17 vorgeschriebenen Grands Prix zu bestreiten, was aber noch lange nicht heißt, dass darüber überall Begeisterung herrscht.

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Kein echter Freund, sondern nur Mitträger der 19 Rennen: Peter Sauber
Speziell Peter Sauber, dessen Rennstall zu den kleineren in der Königsklasse gehört, wodurch eine längere Saison umso mehr eine extreme Belastung für seine dünne Personaldecke darstellt, wäre eigentlich lieber bei 17 Rennen geblieben: "Ich denke, es ist wichtig, den britischen und den französischen Grand Prix zu haben", erklärte er gegenüber 'Atlas F1'. "Es ist kein gutes Szenario, dass wir so viele Rennen fahren, aber es war schon wichtig, Frankreich und Großbritannien zu behalten."#w1#
Der Schweizer findet, "dass man eher andere Grands Prix streichen" könnte, was schlussendlich auch dafür ausschlaggebend war, dass er Silverstone und Magny-Cours abgesegnet hat, obwohl er sich prinzipiell weniger Rennen wünscht. Wo genau er lieber nicht mehr hinfahren würde, verriet er nicht, aber: "Es gibt schon unnötige Grands Prix, wenn man das Gesamtbild betrachtet." Vermutlich spielt er auf Deutschland und Italien an, wo zweimal pro Jahr gefahren wird.
Seitens der FIA gibt es das Kompromissangebot, in Zukunft mehr Rennen zu fahren, dafür aber die Wochenenden auf zwei Tage zu verkürzen. Aus Saubers Sicht ist das keine Alternative: "Ich bin total dagegen, denn wir müssen so oder so zu den Strecken fliegen. Dann müssen wir für mindestens fünf Nächte Hotels buchen, also macht es keinen Sinn, den Freitag zu streichen." Sehr wohl vorstellen kann er sich, anstelle des Freien Freitagstrainings einen Testtag vor Publikum zu veranstalten.
Unterstützung erhält der 61-Jährige vom vierfachen Ex-Weltmeister Alain Prost: "Während meiner aktiven Zeit hat die Formel 1 außergewöhnlich gut funktioniert. Es gab 15 oder 16 Rennen, immer gleich - wie ein Ritual. Jetzt gibt es zu viele Veränderungen und 18 oder mehr Rennen, aber dadurch könnte das Publikum übersättigt werden. Auch das Punktesystem ist jetzt anders. Die, die sich nicht intensiv mit der Formel 1 beschäftigen, kommen da ja kaum noch mit."

