Auch Theissen will Ferrari an Bord holen

BMW-Sportdirektor Dr. Mario Theissen begrüßt die beschlossene Testbeschränkung und fordert Ferrari zum Mitmachen auf

(Motorsport-Total.com) - Nachdem zuletzt schon McLaren-Teamchef Ron Dennis friedliche Signale in Richtung Maranello gesendet hat, bemüht sich nun auch BMW-Sportdirektor Dr. Mario Theissen darum, Ferrari in Sachen Testbeschränkung schon für 2005 an Bord zu holen. Der 52-Jährige outete sich außerdem als großer Freund der angestrebten Kostenreduktion.

Titel-Bild zur News: Dr. Mario Theissen

Theissen ist einer der Befürworter der Initiative zur Kostensenkung

"Ich hoffe, dass sich Ferrari uns anschließend wird, denn es macht absolut Sinn, die Testfahrten zu limitieren. Bei weniger Tests sinken die Kosten, daher unterstützen wir den Vorschlag", erklärte er im Rahmen einer Pressekonferenz in Frankfurt. Zwar können die neun London-Teams auch ohne Ferrari freiwillig das Maximum auf 24 Testtage während der Saison festsetzen, doch nur mit der Zustimmung aller Teams kann der Punkt verbindlich ins 2005er-Reglement aufgenommen werden.#w1#

"Wir verstecken die Show vor den Zuschauern"

"Dass wir 80 Prozent unserer Kilometer bei Tests abspulen, bedeutet, dass wir die Show vor den Zuschauern verstecken", so der Deutsche weiter. "Wir wären sicher nicht das erste Team, dem das Geld ausgeht, daher macht es Sinn, Einsparungen einzuführen." Eine Andeutung auf die finanzielle Lage bei BMW-Williams dürfte dies aber eher nicht sein, denn obwohl Williams angeblich nicht im Geld schwimmt, muss man sich um den Rennstall keine Sorgen machen.

Durch die Testbeschränkung und die Regelung, dass die Motoren nächstes Jahr zwei Rennwochenenden halten müssen, werden bei BMW in München Ressourcen frei, die man anderwärtig nutzen könnte. Theissen bezeichnete es in diesem Zusammenhang sogar als "möglich", ein Kundenteam auszurüsten, aber: "Unser Plan ist das nicht. Von den Kapazitäten her würden wir jetzt aber dazu in der Lage sein."

BMW weiterhin gegen 2,4-Liter-V8-Motoren

Darüber hinaus wird hinter den Kulissen weiterhin über die von der FIA anvisierte Änderung des Motorenformats diskutiert - 2006 soll ja von den derzeitigen 3,0-Liter-V10-Aggregaten auf 2,4 Liter und acht Zylinder umgestellt werden. BMW ist strikt gegen diesen Schritt und hat sich daher mit Mercedes und Honda zusammen getan, um gegen die FIA zu rebellieren. Im schlimmsten Fall wäre sogar ein Gang vor Gericht möglich.

Theissen äußerte sich zu diesem sportpolitisch äußerst heiklen Thema erwartungsgemäß nur schwammig: "Wir haben diese Woche intensiv darüber diskutiert und werden das auch nächste Wochen tun, und dann wissen wir vielleicht schon, wie es weitergehen wird." Er betonte weiter, er wünsche sich "eine starke Formel 1", weshalb man sich eher auf die Kostenreduktion konzentrieren sollte als auf die Motorenfrage.