Sauber hat "gutes Gefühl" mit Schweizer Talent

Peter Sauber ist glücklich über die Verpflichtung von Neel Jani als Testpilot und glaubt, ein neues Talent entdeckt zu haben

(Motorsport-Total.com) - Erst 19 Jahre ist Neel Jani alt, aber schon morgen wird er zum ersten Mal in einem Formel-1-Sauber Platz nehmen. Der junge Schweizer, der derzeit noch im Renault-V6-Eurocup fährt, steht damit kurz davor, sich einen Lebenstraum zu erfüllen.

Titel-Bild zur News: Neel Jani

Beim Schweizer Talent Neel Jani hat Peter Sauber "ein gutes Gefühl"

Ähnlich jung war beim Formel-1-Debüt zuletzt nur Nico Rosberg, der Sohn des früheren Weltmeisters Keke, der bei seiner Ausfahrt im BMW-Williams gar erst 17 Jahre alt war. Im Gegensatz zu Rosberg darf Jani aber nicht nur einmal im Auto Platz nehmen, sondern eine ganze Saison hindurch ? weil er von Sauber für ein fixes Gehalt einen Vertrag als Testfahrer bekam. Zum ersten Mal seit Ewigkeiten besteht damit die realistische Chance, bald wieder einen Schweizer in der Königsklasse zu sehen.

"Ich will mich am Ende nicht darüber ärgern, dass uns jemand dieses Talent wegschnappt", begründete Teamchef Peter Sauber im 'Blick'-Interview seine Entscheidung, nun doch einen Testfahrer verpflichtet zu haben. "Endlich habe ich bei einem Schweizer Nachwuchsfahrer ein gutes Gefühl, was seine Zukunft betrifft. Zudem hat mich seit über einem Jahr Janis Mäzen und Berater Rolf Egger, der selbst Formel 3 fuhr, bestürmt."

Schon lange träumt Sauber ja davon, mit einem Schweizer in der Formel 1 anzutreten, aber abgesehen von ein paar Demonstrationsrunden mit 'Premiere'-Experte Marc Surer blieb ihm dieser Wunsch bisher verwehrt. Letztes Jahr wäre es beinahe zu einem Test mit Mercedes-DTM-Talent Marcel Fässler gekommen, doch der sagte kurzfristig ab, als ihm auch in einem "Silberpfeil" eine Testfahrt winkte, die dann wegen des Wetters sprichwörtlich ins Wasser fiel...

Nach dem Verkauf von Räikkönen und dem Jahr mit Felipe Massa, der zum Zeitpunkt seines Vertragsbeginns bei Sauber offenbar schon mit Ferrari einig war, hat Sauber damit zum dritten Mal binnen zwei Jahren einen völlig unbekannten Mann aus den Tiefen der Nachwuchsklassen geholt. Aber: "Wir wollen den Jungen nicht verheizen. Er muss jetzt auf dem Boden bleiben, seine guten Resultate bestätigen. Dann bekommt er sicher auch die nötige Superlizenz für die Formel 1."