• 19.06.2005 12:26

  • von Stracke / Hust

Sam Michael: "Wir haben keine Reifenprobleme"

Der Technische Direktor des BMW WilliamsF1 Teams über die Reifenprobleme und wie sich der höhere Luftdruck ausgewirkt hat

(Motorsport-Total.com) - Alles spricht in diesen Stunden von den Reifenproblemen bei Michelin in Indianapolis, Red Bull-Motorsportdirektor Dr. Helmut Marko wirft der Konkurrenz vor, "blauäugig" zu sein, wenn man sagt, man habe keine Probleme mit den Reifen und könne mit diesen das Rennen bestreiten. Doch Sam Michael, der Technische Direktor des BMW WilliamsF1 Teams, sagt: "Es haben nicht alle Teams Probleme mit den Reifen."

Titel-Bild zur News: Sam Michael, Technischer Direktor von WilliamsF1

Laut Sam Michael hat der Williams kein Problem mit den Reifen

Die bayerisch-britische Allianz gehört nach Aussage des Australiers zu diesen Teams dazu: "Mit unserem Williams haben wir bisher keine Reifen beschädigt. Es gibt auch keine Anzeichen einer Beschädigung. Aber wir sind mit den Pneus natürlich noch keine Grand-Prix-Distanz gefahren. Aus diesem Grund müssen wir die Informationen abwarten, die wir am Sonntagmorgen erhalten werden. Erst dann können wir eine Entscheidung fällen."#w1#

Während alles davon spricht, dass ein Austausch der Reifen durch eine sicherere Variante, die Michelin über Nacht aus Europa einfliegen lässt, nicht ohne Bestrafung der betreffenden Teams möglich ist, sieht das der 34-Jährige anders: "Die FIA hat die Möglichkeit, aus Gründen der Sicherheit einen Reifensatz auszutauschen. Es ist nun Sache des Technischen Delegierten, darüber eine Entscheidung zu fällen."

Am Samstag im Training durften die Teams immerhin ein paar Runden fahren - wenn auch die Steilwandkurve gemieden werden musste und von den Franzosen ein höhere Luftdruck vorgeschrieben wurde: "Der Test am Samstagmorgen über diese zehn Runden mit mehr Luftdruck war wichtig. Denn wenn wir da ein Problem gehabt hätten, dann hätten wir ein ernsthaftes Problem. Nun kann man sehen, ob es irgendwelche Probleme gegeben hat, parallel dazu laufen ja auch noch Versuche von Michelin in Clermont-Ferrand."

"Wenn man feststellt, dass die Reifen fehlerhaft sind und es somit ein Problem an jedem Auto geben kann, dann werden sie natürlich aus dem Verkehr gezogen", so der Australier weiter. "Die Sicherheit ist das, was zählt. Ob man jetzt auf eine härtere Mischung wechseln muss, steht erst an zweiter Stelle. Natürlich kostet das einen Rundenzeit, aber das ist nicht das Thema. Was zählt ist, ob der Indy-Reifen sicher ist oder nicht."

Dass der Luftdruck für das Rennen noch einmal erhöht werden könnte, schließt Michael aus: "Der Luftdruck wird nicht mehr verändert, er wurde am Samstag so festgelegt und das Setup entsprechend darauf abgestimmt." Überhaupt hat sich der erhöhte Druck in den Pneus natürlich nicht positiv ausgewirkt: "Man konnte sehen, wie die Teams Rundenzeit einbüßten. Das ist natürlich ein Thema, aber damit müssen wir leben, es ist ja auch für alle die gleiche Situation."

Für das BMW WilliamsF1 Team verlief die Qualifikation enttäuschend, Webber und Heidfeld starten von den Plätzen neun und 15: "Wir hätten in der Startaufstellung weiter vorne stehen müssen. Aber wir müssen einmal abwarten, wie die Strategie der anderen aussieht. Wir hatten am Freitag bei den Longruns mit viel Sprit an Bord gute Zeiten fahren können."

Der Zwist zwischen BMW und WilliamsF1 ist momentan einmal in den Hintergrund gedrängt worden, auch wenn dieser zumindest vor Ort laut Sam Michael sowieso kein großes Ding ist: "Wir sind beide fokussiert. Sowohl BMW als auch Williams will Rennen gewinnen. An der Rennstrecke arbeiten wir sehr gut zusammen. Wir haben ein gemeinsames Ziel: wir müssen besser werden."