• 19.06.2005 12:47

  • von Fabian Hust

Räikkönen: "Vor was sollte ich Angst haben?"

Kimi Räikkönen über den Kampf um den WM-Titel, seinen Rückstand auf Alonso und warum er Schumacher noch auf der Rechnung hat

(Motorsport-Total.com) - Es ist ein typisches "Kimi-Interview", das die 'Welt am Sonntag' veröffentlicht hat - kurz und bündig sind die Antworten des coolen Finnen. "Nicht schlecht" sähe es im Kampf um den Titel aus, meint der McLaren-Mercedes-Pilot und ergänzt: "Aber ich hätte es doch lieber ein bisschen besser. Ich liege 22 Punkte in der WM zurück. Ehrlich gesagt, ist mir dieser Abstand zu groß."

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen

Räikkönen gibt sich gelassen: entweder es klappt mit dem Titel oder halt nicht...

"Ich kann noch Weltmeister werden, aber wir müssen angreifen und attackieren. Es gibt keine andere Strategie", fährt der 25-Jährige fort. Deshalb gab es auch "keine andere Wahl", als auf dem Nürburgring mit dem Bremsplatten weiterzufahren und denn dann eingetretenen Ausfall zu riskieren.#w1#

Obwohl Michael Schumachers Rückstand auf den WM-Führenden noch größer ist, hat Kimi Räikkönen den Weltmeister keineswegs abgeschrieben: "Ferrari wird sich von Rennen zu Rennen verbessern und ab jetzt immer besser werden. Ich glaube sogar, dass Ferrari in der WM noch eine Rolle spielen wird, ob die so schwergewichtig sein wird wie die von Renault, ist für mich völlig offen."

In den Augen des "Iceman" ist die Formschwäche des Champions ausschließlich dem Material zuzuschreiben, das dem Deutschen derzeit zur Verfügung steht: "Der ist definitiv nicht langsamer oder schwächer geworden als im letzten Jahr. Michael habe ich deshalb sehr genau im Auge."

Fahrerisch sei Fernando Alonso jedenfalls nicht überlegen: "Der ist nur deshalb gefährlicher als Michael, weil er mehr Punkte hat. Wir müssen versuchen, einfach in der zweiten Saisonhälfte mehr Punkte zu machen als er und Renault."

"Ist mir egal", meint Räikkönen auf die Frage, ob es ihm wichtig sei, dass Michael Schumacher in der Formel 1 weiterfährt und er ihn als siebenfachen Weltmeister im Kampf um den Titel schlagen kann. Ihm sei es "völlig egal", mit welchen Gegnern er es zu tun hat: "Ich fahre Rennen, um zu gewinnen und um jeden zu schlagen, der gegen mich antritt. Wie die Leute heißen, oder was auch immer, spielt für mich keine Rolle."

Mit einem möglichen neuerlichen Scheitern des Titelgewinns käme Kimi gut zurecht: "Wäre schon schön, wenn wir dieses Jahr den Titel gewinnen. Wenn nicht, okay, dann versuchen wir es halt nächstes Jahr wieder. Ich habe die WM bereits schon einmal knapp verloren, es hat mein Leben nicht zerstört. Vor was sollte ich also Angst haben?"