• 06.06.2009 21:05

  • von Fabian Hust & Dieter Rencken

Rosberg und die Gedanken über die Saison 2010

Nico Rosberg könnte nach vier Jahren erstmals in der Formel 1 den Arbeitgeber wechsel - oder aber weiterhin auf die Aktie Williams setzen

(Motorsport-Total.com) - Wie wird sich Nico Rosberg entscheiden? Der Deutsche hat vier Jahre in der Formel 1 verbracht, vier Jahre davon bei Williams. Dem 23-Jährigen ist klar, dass er langsam aber sicher den nächsten Schritt machen muss: "Ich würde sehr gern die Möglichkeit haben, noch einen Schritt nach vorn zu kommen. Nächstes Jahr ist für mich ein wichtiger Schritt, ganz klar, das ist so."

Titel-Bild zur News: Nico Rosberg

Wohin geht die Reise? Nico Rosberg macht sich schon Gedanken

Derzeit beobachtet Rosberg die Entwicklungsfortschritte bei den Teams genau: "Ich beobachte dies intensiv. Es ist momentan keine einfache Situation. Welches ist im Moment überhaupt das beste oder zweitbeste Team? Ich lasse mir etwas Zeit und schaue mir das an. Williams ist für mich eine Option und ich befinde mich im Moment in Verhandlungen mit ihnen. Wir haben mit den Gesprächen angefangen, wir müssen abwarten."#w1#

"Darüber bin ich froh, denn vergangenes Jahr war es ja schon sehr traurig." Nico Rosberg

"Ich bin hier im Moment sehr zufrieden, wir haben im Vergleich zum Vorjahr einen großen Schritt nach vorn gemacht und wir haben jetzt ein Auto, mit dem ich in jedem Rennen in die Punkte fahren kann", so der Weltmeister-Sohn weiter. "Das können nicht viele Fahrer sagen. Darüber bin ich froh, denn vergangenes Jahr war es ja schon sehr traurig."

Die umfassenden Reglementänderungen sollten für den im Vergleich zu den Top-Teams kleinen Rennstall einen Vorteil darstellen: "Ich hatte gehofft, dass wir noch ein bisschen weiter vorne sind. Aber man muss sagen, dass sie es dennoch gut ausgenutzt haben. Ich denke und hoffe, dass es möglich ist, im Verlauf der Saison dort zu bleiben, wo wir uns jetzt befinden. Es wäre schon eine gute Position, wenn wir in allen Rennen punkten könnten."

"Williams macht mit dem Budget, das sie haben, einen sensationellen Job." Nico Rosberg

"Wenn im kommenden Jahr die Budgets begrenzt sind, dann hilft uns dies enorm. Das ist schon eine große Sache, denn Williams macht mit dem Budget, das sie haben, einen sensationellen Job. Wenn man das mit den anderen Teams und deren Budget vergleicht, und schaut, wo wir stehen, dann ist das schon stark."

Zuletzt war Rosberg mit McLaren-Mercedes in Verbindung gebracht worden, "auf jeden Fall" wäre auch das BMW Sauber F1 Team für ihn eine denkbare Option: "Es gibt mehrere Optionen. Man muss aber ein wenig abwarten und schauen, wie sich alles entwickelt. Es gibt viele, von denen ich sagen könnte, dass das schon eine gute Sache wäre."

Es sei eine "interessante Situation", dass es in fast allen Teams mindestens ein Cockpit gibt, das neu besetzt werden kann: "Man unterhält sich über die Möglichkeiten im kommenden Jahr, über den Status beim Personal und so weiter. Sie wissen natürlich auch besser Bescheid, wie sich das Thema FOTA entwickelt, wie wahrscheinlich es ist, dass es eine Budgetgrenze gibt, und inwiefern dies Williams helfen würde."

"Letztendlich muss ich die Entscheidung ja treffen." Nico Rosberg

Zwar hat Rosberg mit seinem Vater einen eigenen Manager, aber wenn es um die Gespräche und Verhandlungen geht, will Rosberg Junior "mehr selbst machen": "Ich finde das auch richtig, weil letztendlich muss ich die Entscheidung ja treffen. Ich finde es auch interessant, aber natürlich hilft mir mein Vater bei diesen ganzen Sachen."

Schlussendlich gehört bei der Wahl des richtigen Arbeitgebers aber "auch eine Menge Glück dazu", wie der Rennfahrer weiß: "Es gibt so viele offene Faktoren, die eine große Rolle spielen, das kann so oder so laufen. Bei Williams habe ich natürlich auch das Eingelebte, was auch eine Rolle spielt. Man kennt seinen Ingenieur, was wichtig ist. Man sieht es am Qualifying, wir bekommen es jedes Mal hin."


Fotos: Nico Rosberg, Großer Preis der Türkei, Samstag


Jetzt, wo Ron Dennis bei McLaren-Mercedes nicht mehr an Bord ist, könnte man sagen, dass Lewis Hamilton nicht mehr die gesetzte Nummer eins im Team ist, sollte Rosberg dazu stoßen: "Natürlich ist die Struktur bei allen Teams ein Punkt, den man betrachten muss. Wenn ich die anderen Fahrer so höre, dann haben sie keinen Unterschied gemerkt. Ich habe keine Ahnung, woran Fernando Alonso gescheitert ist. Man kann von außen nicht einfach so sagen, dass es nur daran gescheitert ist. Man entscheidet nicht nur anhand des Autos, sondern anhand des Gesamtbilds."