• 06.06.2009 20:55

  • von Fabian Hust & Dieter Rencken

Rosberg: "Hatten vom Frontflügel mehr erwartet"

Der Williams-Pilot über die Verbesserungen seines Teams und warum er froh ist, dass es ihm gerade in Istanbul gelungen ist, in die Top 10 zu fahren

(Motorsport-Total.com) - Nico Rosberg erlebte eine erfolgreiche Qualifikation zum Großen Preis der Türkei, in der er sich auf dem neunten Rang qualifizierte. Doch die Reifen bereiteten dem Deutschen Kopfzerbrechen: "Es war sehr schwierig, weil der weiche und der harte Reifen so eng beieinander lagen, sodass es schwierig war zu verstehen, welches der richtige Reifen war. Ich denke, dass wir mit den harten gut gefahren sind."

Titel-Bild zur News: Nico Rosberg

Nico Rosberg ist in Istanbul mit einem neuen Frontflügel unterwegs

"Lediglich im zweiten Qualifying-Teil mit weniger Sprit an Bord hätte man mit weichen Reifen vielleicht etwas schneller fahren können. Aber es war auch schwieriger, die Runde zusammen zu bekommen, denn wenn man Übersteuern bekommt, dann verliert man sofort viel Zeit. Mit dem harten Reifen kann man mit Übersteuern fahren, da verliert man nicht so viel Haftung."#w1#

"Im zweiten Qualifying-Teil waren wir Achter. Das war mehr oder weniger das, was wir uns erhofft hatten, da wollten wir bleiben, was uns auch fast gelungen ist. Aber ich bin dennoch überrascht, denn mit dem Frontflügel haben wir viel weniger Fortschritte gemacht, als wir eigentlich erhofft hatten. Es sieht aber auch danach aus, als würden auch die anderen Teams nicht richtig voran kommen, da es eng wird."

Obwohl die Reifen-Typen wie fast immer - einzige Ausnahme war Monte Carlo - um zwei Härtegrade auseinander lagen, war der Unterschied marginal. Wie konnte das sein? "Der weiche Reifen befindet sich nicht in seinem Temperaturfenster, weil es für ihn eigentlich viel zu heiß ist", erklärt der Deutsche. "Der weiche Reifen hat schon etwas mehr Haftung, es ist aber ein Leichtes, über das Limit zu geraten. Es ist besser, etwas mehr Stabilität zu haben, deswegen ist der härtere besser gewesen."

"Ich habe im Qualifying nicht die richtige Balance gefunden. Wir sind vom einen auf den anderen Reifen gegangen und da war es nicht leicht, die richtige Balance zu finden. Ich hatte auf dem letzten Versuch Untersteuern, da sich die Strecke entwickelt hatte. Da habe ich auf jeden Fall einen Platz auf Alonso verschenkt. Aber so bin ich auf der sauberen Seite, mit einem Hammer-Start bin ich wieder vorbei. Ich hoffe, dass ich in die Punkte komme, der siebte oder achte Rang ist möglich."

Im Vergleich zur vergangenen Saison ist der Weltmeister-Sohn in der Qualifikation deutlich beständiger unterwegs, etwas, für das er eine Erklärung hat: "Ich fühle mich dieses Jahr mit dem Auto und den Slicks im Qualifying viel wohler. Das geht schon eher in meine Richtung, da man etwas aggressiver fahren kann. Deswegen läuft es nun auch konstanter, ich bin immer irgendwo auf den Plätzen sieben, acht oder neun."

Rosberg ist zufrieden, dass man in Istanbul konkurrenzfähig ist, denn vergangenes Jahr markierte das Rennen einen "Absturz": "Im vergangenen Jahr waren wir ab hier wirklich katastrophal. Wir sind Achter, das ist in Ordnung. Aber mit dem Frontflügel haben wir nicht den Schritt gemacht, den wir machen wollten, das muss man schon so sagen. Ich hatte schon wieder ein bisschen Angst, dass wir ein bisschen zurückfallen, bin jetzt aber erleichtert, dass wir wieder da stehen. Aber ein Frontflügel ist auch heikel. Der Windkanal kann dir alles sagen, aber dass er dann auch auf der Strecke schneller ist, ist nicht gegeben."