• 06.06.2009 20:09

  • von Marco Helgert & Dieter Rencken

Heidfeld: "Keine schöne Situation"

Nick Heidfeld versteht die unterschiedlichen Positionen im Formel-1-Streit sehr gut, doch die Auswirkungen wird jeder einzelne Fahrer spüren

(Motorsport-Total.com) - Die derzeitige politische Schieflage in der Formel 1 kommt allmählich auch bei den Fahrern an. Zum einen verfolgen sie kritisch, welchen Weg die Formel 1 und speziell das eigene Team nimmt, zum anderen erschwert es auch die Einschätzung der Gesamtsituation. Und das betrifft dann auch Vertragsfragen.

Titel-Bild zur News: Nick Heidfeld

Nick Heidfeld glaubt weiter daran, die eigenen Ziele mit BMW zu erreichen

"Man weiß nicht, was passieren wird, und das ist keine schöne Situation", so Heidfeld über den Regelstreit der FOTA und der FIA. Bis es eine Entscheidung gibt, stehe der Fahrermarkt jedenfalls fast still. "Solange nicht klar ist, was nächstes Jahr passiert, wird sich wahrscheinlich wenig entscheiden."#w1#

Der Ernst der Lage sei aber durchaus erkennbar. "Ich finde es verständlich, dass es so schwierig ist", fuhr er fort. "Ich denke, dass alle Meinungen, die man so liest, nachvollziehbar sind. Es gibt halt viele Teams, die Meinungen haben, die aus deren Sicht Sinn machen. Auch das, was Max (Mosley, FIA-Präsident; Anm. d. Red.) verfolgt, um die Kosten zu senken, macht Sinn. Da ist es schwierig, das unter einen Hut zu bringen. Und das ist nicht so, weil es hier ein Kindergarten ist, sondern weil es so viele Parteien sind, die man unter einen Hut bringen muss."

Das führt nun auch dazu, dass Heidfeld eigene Zukunftsgestaltung davon abhängig sein kann. Auch wenn er weiter auf BMW vertraut. "Im Moment glaube ich schon, dass man die Ziele mit BMW erreichen kann. Aber man muss sehen, was sich da in Zukunft tut", erklärte er. "Ich bin jedenfalls froh, hier und in Barcelona gesehen zu haben, dass es vorwärts geht."

"Man muss sehen, dass wir in den letzten Jahren immer das erreicht haben, was wir wollten. Es gibt nicht viele Teams, die das als neues Team erreicht haben. Natürlich gibt es ein paar Teams, die fast immer um den Titel kämpfen können, das sind Ferrari und McLaren", fuhr er fort. Doch für 2010 gibt es keine Garantien, denn eine Lageeinschätzung ist nahezu unmöglich.

"Das war vom letzten Jahr schon für dieses Jahr schwierig. Das heißt aber nicht, dass das für nächstes Jahr leicht bleibt", erklärte er. "Dann kommt noch entscheidend hinzu, was sich bei den Vorgaben tut, ob eine Budgetbeschränkung kommt. Wenn eine kommt, dann ist die Wahrscheinlichkeit natürlich viel größer, dass kleiner Teams besser dastehen. Weil die sind daran gewöhnt, mit weniger Ressourcen zu arbeiten. Die anderen müssen dramatisch abbauen. Das kann alles wieder dramatisch auf den Kopf stellen. Nur ist das auch nur Theorie, wissen wird man es erst im nächsten Jahr."