• 06.06.2009 21:02

  • von Dieter Rencken

Heidfeld: "Sind noch in der Lernphase"

Der BMW Sauber F1 Team Fahrer erkennt gute Anzeichen in der Türkei und wünscht sich, dass er schon bald wieder regelmäßig um Punkte kämpfen kann

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Nick, wie lief dein Qualifying heute?"
Nick Heidfeld: "Es war durchmischt. Es ist natürlich schön, dass wir das Auto verbessert haben. Aber auf der anderen Seite ist es nicht so schön, dass es nicht ganz funktioniert hat. Ich war überzeugt, dass ich es in Q3 schaffen würde, nachdem ich nach dem ersten Versuch in Q2 Siebter war. Aber ich geriet in der Aufwärmrunde in Verkehr. Das genügte, um die Reifen nicht perfekt vorzubereiten. Wir wissen ja, wie wichtig das bei diesen Reifen ist, sie im richtigen Arbeitsbereich zu haben. Aber der elfte Rang ist nicht der schlechteste Startplatz, denn ich kann die Strategie frei wählen. Ich bin zuversichtlich, dass wir auf dem Weg nach vorn sind."

Titel-Bild zur News: Nick Heidfeld

Nick Heidfeld glaubt an weitere Schritte in den kommenden Wochen

"Die Abstände sind hier noch enger. Wie sind näher an der Spitze dran und das stimmt zuversichtlich. Dass es hier besser ist als in Monaco, das hatte man erwartet. Aber ich denke, für mich ist es noch etwas besser als in Barcelona. Da ich zum weiß, dass bei den nächsten Rennen mehr Updates kommen als bei den ersten Rennen, bin ich recht zuversichtlich. Ich hoffe, dass wir es weiter schaffen, größere Schritte als die anderen zu machen. Es wird zwar schwierig, zur Spitze aufzuschließen, aber dann könnte man wenigstens in einer Position sein, um regelmäßig um Punkte zu fahren."#w1#

"Zudem sind wir mit dem neuen Unterboden ja noch in einer Lernphase. Wir haben das Setup aufgrund des Unterbodens recht stark umgebaut. Das hat geklappt. Aber wir haben keine Tests mehr, und das am Freitag mal so schnell auszusortieren, führt dazu, dass es nicht perfekt ist."

Noch zu wenig Erfahrung

Frage: "Wie schwierig war denn der Lernprozess mit den neuen Teilen ohne einen Testkilometer?"
Heidfeld: "Das ist nicht einfach, und das ist auch noch nicht abgeschlossen. Wir haben gestern zwischen den Sessions nicht sehr viel geändert. Gestern Abend hatten wir dann mehr Zeit, um etwas auszutüfteln. Da haben wir dann recht große Änderungen gemacht - größere als üblich. Wir waren recht zufrieden, dass der Schuss sehr gut saß. An Testtagen hätten wir noch mehr probiert. Aber am Samstagmorgen kann man nur eine vernünftige Setupänderung machen, mehr nicht."

Frage: "Kommt in Silverstone schon die nächste Ausbaustufe des Unterbodens?"
Heidfeld: "Ich glaube, der nächste größere Schritt ist in zwei Rennen am Nürburgring geplant. Wenn aber etwas leicht zu produzieren und eindeutig schneller ist, kann es durchaus sein, dass wir für Silverstone noch etwas bekommen."


Fotos: BMW Sauber F1 Team, Großer Preis der Türkei, Samstag


Frage: "Ihr seid nur vier Zehntel zurück - vor ein paar Jahren war das gar nichts, heute ist das eine Ewigkeit."
Heidfeld: "Das Gute ist, dass wir die Lücke im Moment kleiner machen. Wenn innerhalb von vier Zehnteln zehn Autos sind und man zwei Zehntel findet, dann ist man vielleicht nicht ganz vorn. Aber man kann in die Punkte fahren. Man weiß, dass man um Punkte kämpfen kann."

Keine dramatische Reifensituation

Frage: "Durchfahrt ihr die Kurve acht in diesem Jahr langsamer, obwohl ihr Slicks habt?"
Heidfeld: "Ja, langsamer, weil wir weniger Abtrieb haben. Letztes Jahr sind wir voll gefahren, in diesem Jahr nicht."

Frage: "In Monaco war der Unterschied zwischen den beiden Reifenmischungen immens. Ist das hier anders?"
Heidfeld: "Die Reifen verhalten sich hier für alle etwas unerwartet. Die härteren Reifen funktionieren. Dabei dachten wir im Vorfeld, dass sie zu hart sein würden - weil sie das immer waren. Aber im Rennen ist das der bessere Reifen. Auch im Qualifying war die Wahl keineswegs eindeutig. Einige fuhren hart, andere weich."

Frage: "Könnte es aufgrund der Reifen im Rennen zu Bewegungen im Feld kommen?"
Heidfeld: "Die Reifenfrage ist für das Rennen eindeutiger. Die härteren Reifen sind da besser. Auch das Nachlassen der weichen Reifen ist nicht so dramatisch wie in Monaco oder Australien."

Frage: "Hat sich auch der Kurs gegenüber gestern verbessert?"
Heidfeld: "Ja, es liegt mehr Gummi hier. Seit Ende des Freien Trainings heute Morgen hat sich die Strecke dann kaum noch verbessert."