• 06.06.2009 18:13

  • von Christian Nimmervoll & Dieter Rencken

Theissen spekuliert nicht über Siege

Beim BMW Sauber F1 Team geht es endlich wieder aufwärts, doch über Siege will Mario Theissen derzeit noch nicht spekulieren

(Motorsport-Total.com) - Nick Heidfeld verpasste heute in Istanbul zwar den Einzug ins Finale der besten Zehn, doch insgesamt fuhr das BMW Sauber F1 Team im Qualifying endlich wieder einmal auf Top-10-Niveau. Robert Kubica lag in Q2 weniger als eine halbe Sekunde hinter der Spitze und demonstrierte damit die Fortschritte durch den erstmals eingesetzten Doppeldiffusor.

Titel-Bild zur News: Mario Theissen

Von Grand-Prix-Siegen wagt Mario Theissen derzeit noch nicht zu träumen

Dass Heidfeld scheiterte, obwohl er nur um 66 Tausendstelsekunden langsamer war als der Pole, lag lediglich an den extrem knappen Abständen: "Stellen Sie sich vor, die Spitze wäre 1,5 Sekunden weg, wie das vor einem Jahr noch der Fall war! Da hätte man deutlich mehr zu tun", analysierte BMW Motorsport Direktor Mario Theissen. "Wir sind mit unserem Paket auf einem guten Weg. Das wurde heute dokumentiert. Auf dieser Basis müssen wir weiterentwickeln."#w1#

Der Deutsche bewertete das heutige Abschneiden als "ermutigend" und stellte daher neuerlich klar, dass es derzeit keine Pläne gibt, die Saison 2009 vorzeitig ad acta zu legen: "Wir geben auf keinen Fall auf - im Gegenteil: Wir haben das Entwicklungsprogramm intensiviert." Alle zwei bis drei Rennen soll es von nun an Updates geben. Praktisch daran: Wegen des halbwegs stabilen Reglements lassen sich die meisten Neuentwicklungen auch für 2010 nutzen.

Doch selbst wenn das BMW Sauber F1 Team tatsächlich auf die Überholspur ausscheren sollte, ist die Truppe von einer Neuauflage der Sternstunde von Montréal 2008 weit entfernt. Von Grand-Prix-Siegen will Theissen daher nicht reden: "Das wäre Spekulation", winkte er ab. "Man hat aber schon bei einigen Teams sprunghafte Veränderungen gesehen. Ich kann nur sagen: Wir geben Gas, so gut wir können, und dann schauen wir, was dabei rauskommt."

Mit dermaßen engen Zeitabständen hätte er in dieser Saison übrigens nicht gerechnet: "Ich habe genau das Gegenteil erwartet. Ich habe nach wie vor keine schlüssige Erklärung dafür. Vielleicht liegt es daran, dass die Aeroelemente, die im neuen Reglement weggefallen sind, die Autos doch so unterschiedlich geprägt haben, dass es mit den verbleibenden Elementen einfach keine großen Unterschiede mehr gibt", sagte der 56-Jährige.