Vettel: "Heute gibt es keine Punkte"
Der Deutsche auf der Pressekonferenz über seine Pole Position, die Probleme an diesem Wochenende und die Aussicht auf ein spannendes Rennen
(Motorsport-Total.com) - Frage: "Dies ist deine zweite Pole Position des Jahres, du bist dir bestimmt bewusst, dass jeder Pole-Setter hier in den vier Rennen, die wir hier bisher hatten, gewann."
Sebastian Vettel: "Vor vier Jahren war ich hier noch nicht dabei. Ich meine, ich befinde mich natürlich für den Start auf der besten Position, und ich bin sehr glücklich, sehr zufrieden, besonders nach einem schwierigen Tag gestern, an dem ich nicht viel Runden gefahren bin. Aber ich hatte ein gutes Gefühl."

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Sebastian Vettel erwartet ein hart umkämpftes Rennen, ist aber optimistisch
"Wir haben ziemlich viele neue Teile und sie kamen in der letzten Minute an. Es war also ziemlich viel Arbeit, um sie an das Auto zu montieren. Die Jungs haben wieder einmal hart gearbeitet. Es ist eine harte Saison, aber natürlich zeigt man ihnen am besten mit solchen Ergebnissen, dass wir in die richtige Richtung arbeiten. Ich bin aus diesem Grund sehr zufrieden."#w1#
"Das heutige Qualifying war ziemlich schwierig. Ich denke, dass wir im Rennen ein sehr konkurrenzfähiges Auto haben. Ich war im Qualifying nicht so zuversichtlich, aber während dem ersten und dem zweiten Qualifying-Teil bekam ich ein besseres und besseres Gefühl."
"Im dritten Durchgang war ich aus diesem Grund ziemlich zuversichtlich, dass ich hier vorne liegen kann. Erneut ging es sehr eng zu, aber schlussendlich haben wir es geschafft und das Auto wieder auf die Pole gestellt."
Frage: "Wie sehr hast du nach dem gestrigen Tag eine Aufholjagd durchgeführt, denn du hast das Training ziemlich spät begonnen und fuhrst in der ersten Einheit nicht viel Runden, in der zweiten dann natürlich sehr wenige."
Vettel: "Ja, das stimmt. In beiden Einheiten. Im 1. und 2. Freien Training. Einfach deswegen, weil die Teile so spät ankamen und wir sie noch am Auto montierten. Das ist nicht immer einfach, und wir begannen mit einer kleinen Verzögerung, was jedoch kein Problem war. Das größte Problem war, dass ich nur wenige Runden fuhr. Aber nichtsdestotrotz denke ich, dass wir ein sehr gutes Auto vorgefunden haben."
"Wir haben über Nacht gearbeitet und ein paar Verbesserungen vorgenommen, sie alle schienen funktioniert zu haben. Zudem fokussierten wir uns heute Morgen mehr auf den Sonntag, auf das Rennen, wohingegen man für gewöhnlich versucht, sich auf das Qualifying vorzubereiten. Und dies ist der Grund, warum wir im Hinblick auf das Qualifying nicht so zuversichtlich waren. Aber es funktionierte, das ist also sehr gut."
Frage: "Wie schwierig war die Reifen-Wahl, denn es schien so zu sein, als wäre nach dem 3. Freien Training heute Morgen niemand sicher, welcher der schnellere Reifen sein würde?"
Vettel: "Ich denke, dass man dies sagen kann. Der harte Reifen scheint überraschend gut zu funktionieren. Wenn man sich die Zeiten aus dem ersten und zweiten Qualifying-Teil anschaut, dann waren sie nicht massiv schneller, und dies ist ungewöhnlich. Der Kurs hat sich also verbessert, aber ich vollführte nicht den gewöhnlichen Schritt, dies war eine ziemlich große Überraschung."
"Aus diesem Grund denke ich, dass es nicht sicher ist, welchen Reifen man schlussendlich wählen muss. Wir verließen uns größtenteils auf den weicheren, was meiner Meinung nach die richtige Wahl war. Aber ich denke nicht, dass der Unterschied zwischen ihnen groß war."
Frage: "Jedes Mal, wenn du heute Nachmittag eine Runde gefahren bist, bist du die schnellste Zeit gefahren. Kannst du erklären, wie du dies gemacht hast? Ist das eine einfache Angelegenheit?"
Vettel: "Da widerspreche ich. Ich denke, dass ich im zweiten Qualifying-Durchgang auf dem ersten Versuch Zweiter war, wenn ich mich richtig erinnere. Ich kann mich nur wiederholen, es war nach dem gestrigen Tag schwierig, wir sind nicht viel Runden gefahren, und grundsätzlich verließ ich mich auf das Gefühl, das ich hatte. Ich war ziemlich glücklich, wir nahmen ein paar Veränderungen vor, und ich denke, dass dies zeigt, dass wir in der Lage sind, das Richtige zu tun, auch wenn wir nicht viel gefahren sind."
"Das spricht für uns. Ich denke, dass wir in die richtige Richtung arbeiten. Es ist gut, im Qualifying vorne zu liegen, die Pole Position ist sehr schön, und die Hauptsache kommt morgen. Für den heutigen Tag gibt es keine Punkte."
Frage: "Heute Morgen schien Ferrari schneller gewesen zu sein, als sie es im Qualifying dann waren. Gehst du davon aus, dass sie etwas schwerer sind als du?"
Vettel: "Ich weiß es nicht. Ich war auch überrascht, denn wir erwarteten, dass sie konkurrenzfähig sind. Vielleicht sind sie viel schwerer, ich weiß es nicht. Aber schlussendlich ist es gut, denn ich starte als Erster und ich denke Kimi ist Sechster, es steht diesmal also kein KERS-Auto hinter mir. Das ist schon ein gutes Gefühl. Wir sind gerade erst aus dem Auto gestiegen und ich habe die Ergebnisse gesehen."
"Ich weiß nicht, welche Reifen sie verwendet haben, vielleicht hatten sie Probleme. Ich weiß es nicht. Ich denke nicht, dass dieses Qualifying eine einfache Einheit war. Es war keine übliche, klare Einheit, denn der Kurs legte nicht so viel Haftung zu wie üblich. Es ist also schwierig zu sagen, auch aufgrund der Tatsache, dass die Reifen so eng beieinander lagen."
Frage: "Du scheinst so zuversichtlich zu sein, wie du es schon in China warst. Können wir etwas Ähnliches sehen wie dort, als du das Rennen dominiert hast, oder denkst du, dass es etwas härter wird?"
Vettel: "Ja, in China war ich zuversichtlich, aber dies half überhaupt nicht, denn am Tag regnete es, es war also ein Neustart. Es war für uns ein sehr gutes Rennen, wir kamen mit den Bedingungen natürlich sehr gut zurecht, aber wir konnten nicht zeigen, wie gut wir gewesen wären, wenn es trocken gewesen wäre. Diesbezüglich haben wir keine Antwort erhalten. Nun befinden wir uns in einer ähnlichen Position."
"Morgen sollte es höchstwahrscheinlich trocken sein, man weiß nie, aber soweit ich mitbekommen habe wird es ziemlich heiß und trocken, es sollte also ein trockenes Rennen geben. Lasst uns schauen, wie wir morgen zurechtkommen. Ich denke, dass man nicht mehr verlangen kann, als am Samstag auf der Pole zu stehen. Das haben wir geschafft, das ist positiv, aber noch einmal, es gibt keinen Grund, um aufgeregt zu sein. Ich denke, dass wir bisher unsere Hausaufgaben erledigt haben, aber das Wichtigste kommt morgen, wenn wir hier 58 Runden abspulen müssen."
Frage: "Wie wichtig ist diese Pole Position im Vergleich zu den anderen zwei, und hast du sie erwartet, als du hier am Donnerstag hergekommen bist?"
Vettel: "Es ist immer schwierig zu wissen, was man erwarten kann. Ich denke, dass dieser Kurs im Vergleich zu den vergangenen paar Rennen, besonders Monaco, ziemlich anders ist. Er ist wohl Barcelona ähnlicher, und in Barcelona waren wir ebenfalls gut in Form, hier sind wir es erneut."
"Die Pole ist immer wichtig. Da kannst du einmal Jenson fragen. Ich denke, dass er das Vergnügen hatte, dieses Jahr die meisten Pole Positionen zu haben, und er hat die Rennen immer gewonnen. Sie ist also essenziell, es ist die beste Position, um ins Rennen zu starten. Aber lasst uns sehen, es ist morgen ein langer Tag."
"Mit Sicherheit wird es nicht einfach, es wird gegen diese zwei einen harten Kampf geben, und auch gegen die Jungs hinter uns. Wir wissen noch nicht, mit welchen Benzin-Mengen sie starten, das werden wir morgen sehen."

