Rosberg: "Für 2013 sieht es viel besser aus"
Nico Rosberg lässt sich von der Katerstimmung bei Mercedes nicht anstecken und verweist wie 2011 auf viele Neuzugänge in Brackley, die die Trenwende bringen sollen
(Motorsport-Total.com) - Die Entwicklung des Mercedes-Teams in dieser Saison ist besorgniserregend. Eigentlich wollte man 2012 um Siege mitfahren - nach einem schwachen Saisonstart schien in Schanghai mit dem ersten Sieg des Rennstalls tatsächlich der Durchbruch gelungen. Doch nach der Sommerpause ging es mit Mercedes steil bergab. Bei den vergangenen fünf Rennen blieben Nico Rosberg und Michael Schumacher sogar punktelos - Motorsportchef Norbert Haug erklärte kürzlich, man hoffe, Anfang 2013 wieder dort zu sein, wo man in der ersten Saisonhälfte 2012 gewesen war. Das klingt nicht nach einem Team, das bald die Formel 1 dominieren wird.

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Zweckoptimismus oder wahre Zuversicht? Nico Rosberg glaubt an sein Team Zoom
2013 wird Lewis Hamilton zum Team stoßen. Dem McLaren-Piloten wird langsam bewusst, dass er an diesem Wochenende zum letzten Mal für einige Zeit in einem siegfähigen Auto sitzen könnte. Nur einer lässt sich von der Katerstimmung bei Mercedes nicht anstecken: Rosberg, der einen langfristigen Vertrag bei den "Silberpfeilen" besitzt.
Rosbergs Durchhalteparolen
"Mache ich mir Sorgen?", fragt der Wiesbadener gegenüber 'Autosport'. "Ich weiß es nicht. Ich denke nicht an die Vergangenheit. Ich denke nur daran, dass wir derzeit alles tun, was wir können, um uns für das nächste Jahr vorzubereiten. Und es sieht auf jeden Fall besser aus. Viel besser."
Rosberg argumentiert, dass es eben Zeit benötigt, bis ein Rad ins andere greift und eine Mannschaft optimal funktioniert: "Die Leute beginnen jetzt, einen positiven Einfluss zu haben. Wir haben viele neue Leute - wir werden definitiv besser aussehen. Mein Fokus liegt sicher nicht auf den letzten paar Rennen."
Aussagen, die vertraut wirken. Denn bereits vor einem Jahr hatte Mercedes fünf neue Leute an Bord, die bereits einmal als Technikchefs agierten. Sie sollten für die Trendwende sorgen, konnten den Mercedes-Kahn aber dieses Jahr auch nicht entscheidend auf Kurs bringen. Wieder wurden mit dem Coanda-Auspuff entscheidende technische Entwicklungen verschlafen, wieder überhitzen die Hinterreifen - das chronische Mercedes-Leiden.
Reifen wichtiger als Coanda
Und wieder einmal entschied man zu Saisonmitte, das Jahr zu opfern, um in der kommenden Saison endlich den Sprung nach vorne zu schaffen. Dieses Jahr stellte man den Windkanal von 50- auf 60-Modelle um, wovon man sich vor allem durch die repräsentativeren Windkanalreifen von Pirelli genauere Daten verspricht.
Wegen der Reifen verzichtet man in Brasilien auch gänzlich auf den noch zu wenig ausgereifen Coanda-Auspuff, der bei anderen Teams längst perfekt funktioniert. Pirelli gibt den Teams am Freitag einen Vorgeschmack auf die Gummigeneration 2013 - Mercedes will sich diese Suppe nicht mit Coanda-Problemen versalzen. "Wir müssen uns auf die neuen Reifen vorbereiten", bestätigt Rosberg.

