Haug: "Kein Problem" mit FIA-Maulkorb
Der Mini-Skandal um Lewis Hamiltons Helmslogan in Austin beschäftigt Mercedes nicht - Norbert Haug erwartet mit FIA-Maulkorb "auch in Zukunft" kein Problem
(Motorsport-Total.com) - Die Empfehlung der FIA (ein "Fluchverbot", von dem gelegentlich gesprochen wird, gibt es nicht), dass sich Fahrer und Teamvertreter bei öffentlichen Terminen und gegenüber den Medien nur noch angemessen artikulieren sollten, wird im Formel-1-Paddock teilweise begrüßt, teilweise aber auch belächelt. Sogar Weltmeister Sebastian Vettel machte sich in der heutigen FIA-Pressekonferenz in Sao Paulo darüber lustig.

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Arbeiten nächstes Jahr wieder zusammen: Norbert Haug und Lewis Hamilton Zoom
Nach der vielzitierten Siegerehrung in Abu Dhabi, bei der Kimi Räikkönen "shit" sagte und Vettel "fuck up", kam es in Austin zu einem neuerlichen Mini-Skandal, als Lewis Hamilton den Slogan "H.A.M." hinten auf seinem Helm hatte. Dabei handelte es sich um eine Abkürzung für den Spruch "Hard As A Motherfucker", bekannt geworden durch eine gemeinsame Single der US-amerikanischen Rapper Jay-Z und Kanye West.
Das McLaren-Team wies Hamilton an, den Slogan zu überkleben, was dieser auch tat. Sanktionen seitens der FIA blieben ihm erspart. Doch natürlich wurde die Aktion mit Argusaugen beobachtet und auch von der britischen Boulevardpresse aufbereitet. Bei Hamiltons zukünftigem Arbeitgeber Mercedes, bei dem Compliance-Themen groß geschrieben werden, misst man der "H.A.M."-Affäre dennoch keine große Bedeutung bei.
"Wir hatten damit in der Vergangenheit kein Problem und wir können damit umgehen", sagt Sportchef Norbert Haug über den FIA-Maulkorb. "Jeder hat seine Meinung zu dem, was beim letzten Grand Prix passiert ist. Ich sehe das ein bisschen anders, als es beschrieben wurde, aber es ist richtig und klar, dass die Fahrer den Sport auf bestmögliche Weise repräsentieren sollten. Wir hatten damit noch nie ein Problem und wir erwarten damit auch in Zukunft kein Problem."
Indes gibt es aber auch den einen oder anderen, der das Thema durchaus ernst nimmt. Dazu gehört auch Romain Grosjean, der nach seinen fahrerischen Regelverstößen gut beraten ist, sich Empfehlungen der FIA zu Herzen zu nehmen: "Ich finde, wir müssen aufpassen, schließlich schauen uns jede Menge Leute zu", meint der Lotus-Fahrer. "Man kann nicht wild herumfluchen, denn wir sind in gewisser Weise ein Vorbild für die jungen Leute, die die Formel 1 lieben."

