• 27.04.2004 11:09

  • von Fabian Hust

Richards' Strategie: Ferrari kopieren und mehr riskieren

Der BAR-Teamchef verrät, dass es seine Erfolgsstrategie ist, von Ferrari zu kopieren und mehr als die Roten zu riskieren

(Motorsport-Total.com) - Das BAR-Honda-Team befindet sich weiterhin auf dem Weg nach oben. Aus dritten Plätzen ist in Imola ein zweiter Rang geworden. Längst hat man BMW-Williams, Renault und McLaren-Mercedes überholt. Man ist zweite Kraft hinter Ferrari. Was fehlt, ist der nächste und wohl auch schwierigste Schritt: Der Anschluss an Ferrari und der erste Sieg für das 1999 in der Formel 1 debütierte Team.

Titel-Bild zur News: David Richards

David Richards will in diesem Jahr mit BAR das erste Rennen gewinnen

Für Teamchef David Richards ist es kein Problem zuzugeben, dass er bei Ferrari "gespickt" hat: "Ferrari ist in jeder Hinsicht ein wunderbares Team", so der Brite gegenüber dem 'Daily Telegraph'. "Ich bewundere Jean Todt und seine Arbeit extrem. Es gibt viele Dinge, die ich von ihm kopiert habe. Ich habe mir angeschaut, was er getan hat und habe mich sehr sorgsam daran orientiert. Daraus mache ich kein Geheimnis."#w1#

Dass die Italiener derzeit so erfolgreich sind, ist in den Augen von Richards logisch: "Man baut durch eine gesunde Basis Selbstvertrauen auf. Aus diesem Grund sieht man, dass Ferrari im Moment so mega-gut ist. Sie haben dieses Vertrauen, dass sie tun können, was sie wollen. Das müssen wir auch mit unserem Team schaffen."

Bekanntlich bringt es wenig, in der Formel 1 andere Teams zu kopieren. Denn dann liegt man automatisch zurück, weil das Kopieren Zeit kostet. Und so kompensiert man dies, indem man Risiken eingeht und Jenson Button in Imola zum Beispiel leichter in das Qualifying schickt: "Wir haben uns entschieden, den Kampf mit Ferrari aufzunehmen. Dass wir dieses Rennen von der Pole aus angegangen sind zeigt, dass wir nicht davor zurückschrecken, mutige Entscheidungen zu treffen, anstatt auf Nummer sicher zu gehen", so Richards gegenüber der 'Sun'.

"Es wäre ein Leichtes gewesen, mehr Benzin einzufüllen, sich auf den vierten Rang zu qualifizieren und ein sicheres Rennen zu fahren. Aber wir wollten aggressiv sein. Jenson macht einen brillanten Job und der Rest des Teams gibt ebenfalls alles. Das Team hat nun den Geist, dass wir nicht mehr das zweitbeste Team sind. Wir können es nun mit jedem aufnehmen. Wenn ich mich in der Startaufstellung umsehe, dann habe ich das Gefühl, dass wir in dieser Saison einen Sieg verdient haben. Aber dieser wird uns nicht geschenkt werden. Wir müssen ihn uns verdienen."