• 30.10.2003 15:08

  • von Marcus Kollmann

Renault entwickelte R23 und R23B kontinuierlich weiter

Über 300 Verbesserungen nahm das Team in dieser Saison am Auto vor; welche Dinge man überarbeitete, listete man nun genau auf

(Motorsport-Total.com) - Mit 88 WM-Punkten insgesamt sicherte sich das RenaultF1-Team dieses Jahr deutlich den vierten Platz in der Herstellerwertung, und konnte sich mehrmals in dieser Saison über unerwartet erfolgreiche Ergebnisse, wie zum Beispiel den Sieg von Fernando Alonso in Ungarn, freuen.

Titel-Bild zur News: Jarno Trulli und Fernando Alonso

Trulli und Alonso saßen in jedem Rennen in einem verbesserten Boliden

Dazu trugen aber nicht nur die Fahrer oder Reifenpartner Michelin bei, sondern vor allem die kontinuierliche Verbesserung des Autos ermöglichte die stetige Steigerung der eigenen Konkurrenzfähigkeit.

"Wenn man ein Formel-1-Auto nicht verbessert, so macht man in der Startaufstellung einen Schritt rückwärts", erklärt Technikdirektor Pat Symonds, warum die Ingenieure und Aerodynamiker während der Saison unermüdlich daran arbeiten die Performance des eigenen Pakets zu verbessern.

Dass der R23-Bolide, der auf Grund umfangreicher Verbesserungen ab dem Großen Preis von Großbritannien vom R23B abgelöst wurde, über das gesamte Jahr hinweg verbessert wurde, belegt nun eine vom Team veröffentlichte Liste. Dieser ist zu entnehmen wie umfangreich die Modifikationen von Grand Prix zu Grand Prix ausfielen und dass man weit mehr als 300 Verbesserungen am Auto vornahm.

Alle Verbesserungen am R23 vom Saisonbeginn in Australien bis zum Finale in Japan:

Australien: Beim Auftaktrennen der Formel-1-Saison kam ein im Vergleich zu den Wintertestfahrten mit modifizierten seitlichen Luftleitblechen und neuen Bremsbelüftungen ausgestattetes Auto zum Einsatz.
Anzahl der neuen Chassiskomponenten: 15

Malaysia: Platz 3 (Alonso) und 5 (Trulli) wurde den RenaultF1-Piloten unter anderem durch neue X-Wings auf den Seitenkästen und ein modifiziertes Kühlsystem ermöglicht.
Anzahl der neuen Chassiskomponenten: 18

Brasilien: In Südamerika verwendete man neben einem neuen Heckflügel auch neue Bremsbelüftungen.
Anzahl der neuen Chassiskomponenten: 20

San Marino: Zum Auftakt der Europa-Saison kamen neue Endplatten am Frontflügel und komplett neue für die anspruchsvolle Strecke entworfene Bremsbelüftungen zum Einsatz.
Anzahl der neuen Chassiskomponenten: 14

Spanien: Beim Heimspiel von Fernando Alonso wurde eine neue Vorderradaufhängung mit einem aerodynamisch optimaleren Querlenker verwendet.
Anzahl der neuen Chassiskomponenten: 12

Österreich: Zur Verbesserung der Konkurrenzfähigkeit trat das Team mit überarbeiteten Endplatten am Frontflügel, einem modifizierten oberen Element des Frontflügels und einem in seiner Höhe selbst veränderten Frontflügel an.
Anzahl der neuen Chassiskomponenten: 33

Monaco: Für das prestigeträchtigste Rennen der Saison wurde ein auf viel Abtrieb ausgerichtetes Paket verwendet, welches in einer neuen Motorenabdeckung, veränderter Befestigung des Heckflügels, doppelten seitlichen Luftleitblechen, einer zu Gunsten eines besseren Lenkwinkels veränderten Aufhängung und modifizierten Bremsbelüftungen bestand.
Anzahl der neuen Chassiskomponenten: 28

Kanada: Zum Großen Preis von Kanada reiste man mit einem neuen Heckflügel an.
Anzahl der neuen Chassiskomponenten: 12

Europa: Auf dem Nürburgring kam eine überarbeitete Airbox und hinsichtlich eines besseren Abtriebs veränderte Bremsbelüftungen zum Einsatz.
Anzahl der neuen Chassiskomponenten: 11

Frankreich: Zum Heimspiel in Magny-Cours hatte das Team einen neuen Frontflügel mit einem veränderten oberen Flügelelement vorbereitet. Im Rennen verwendete man diese Entwicklung jedoch nicht.
Anzahl der neuen Chassiskomponenten: 10

Großbritannien: In Silverstone wurde der R23 durch den R23B ersetzt, der sich durch einen neuen Unterboden und Diffusor, veränderte Chassisteile, Auspuffführung und Hinterradaufhängung auszeichnete.
Anzahl der neuen Chassiskomponenten: Über 80 inklusives des Bodywork

Deutschland: Zum zwölften WM-Lauf nahm man Modifikationen zu Gunsten einer verbesserten Standfestigkeit vor.
Anzahl der neuen Chassiskomponenten: 16

Ungarn: Auf dem Hungaroring kamen neue Endplatten am Frontflügel, sowie ein verbessertes Kühlsystem des Öl-Kreislaufs, welches aber nicht im Rennen verwendet wurde, zum Einsatz.
Anzahl der neuen Chassiskomponenten: 23

Italien: Den Grand Prix auf der einzigen Hochgeschwindigkeitsrennstrecke im Rennkalender bestritt das Team mit einem neuen Diffusor, überarbeitetem oberen Element des Heckflügels, sowie modifizierten Endplatten des Heckflügels und einer veränderten Hinterradaufhängung. Darüber hinaus wurde ein spezieller auf die Streckencharakteristik hin entwickelter Frontflügel eingesetzt.
Anzahl der neuen Chassiskomponenten: 27

USA: Für den vorletzten Lauf nahm man lediglich der Zuverlässigkeit dienliche Verbesserungen vor, da sich das Designbüro zu diesem Zeitpunkt bereits hauptsächlich auf das Entwicklungsprogramm für 2004 konzentriert.
Anzahl der neuen Chassiskomponenten: 13

Japan: Wie schon beim Grand Prix zuvor, wurden noch einmal Verbesserungen vorgenommen, um eine bessere Standfestigkeit zu Gewähr leisten.
Anzahl der neuen Chassiskomponenten: 10