• 21.10.2003 15:19

  • von Marcus Kollmann

Renault zu Saisonbeginn 2004 wieder untermotorisiert?

Die Blau-Gelben sehen sich anscheinend einem Problem gegenüber - "neuer" Motor zu schwer und Kompromisse bei der Aerodynamik?

(Motorsport-Total.com) - 88 WM-Punkte in diesem Jahr, sowie die gute Wettbewerbsfähigkeit zum Saisonende hin, haben dem RenaultF1-Team vor der Winterpause viel Zuversicht für die Saison 2004 gegeben, in der man kontinuierlich Rennen gewinnen und den Top-Teams Ferrari, BMW-Williams und McLaren-Mercedes das Leben schwer machen will.

Titel-Bild zur News: Renault

Fährt Renault zu Saisonbeginn der Konkurrenz wegen des Motors hinterher?

In den letzten Tagen strahlte das französische Werksteam nicht nur Optimismus aus was den R24-Boliden anbelangt, sondern man zeigte sich auch überzeugt davon, dass der zum Einsatz kommende V10-Motor mit einem Zylinderwinkel von 72 Grad eine gute Alternative zum bislang verwendeten weitwinkligen Motorenkonzept darstellt, welches man als "inkompatibel" mit den zukünftig geltenden Motorenbestimmungen befand.

Dass die Blau-Gelben ab dem Saisonstart im australischen Melbourne aber an die Leistungsfähigkeit anknüpfen können die sie zuletzt im japanischen Suzuka zeigten, daran hat nun das Magazin "auto, motor und sport" ernsthafte Zweifel geäußert.

So will man erfahren haben, dass der 72-Grad-Motor trotz Übernahme von Technik beim bisher eingesetzten Motor zum einen deutlich schwerer sein wird und auch sich nachteilig auf die Leistungsfähigkeit auswirkende Anpassungen der Aerodynamik im Heckbereich notwendig macht.

Unterm Strich alles Dinge die gegen eine Verbesserung sprechen, zumal die Basis des neuen Aggregats ein zuletzt 1997 erfolgreiches Konzept bildet das man nach der Saison 2000 zu Gunsten des innovativen Weitwinkelmotors über Bord warf.

In der für den Motor zuständigen Formel-1-Zentrale in Viry-Châtillon soll man das Problem aber erkannt haben und parallel daran arbeiten zunächst den Motor mit einem Zylinderwinkel von 72 Grad einsetzen zu können, der anscheinend nach vier Rennen durch eine technisch aktuelle Version mit 90 Grad Zylinderwinkel ersetzt werden soll - vorausgesetzt man kann diesen Zeitplan einhalten.

In den ersten Saisonrennen könnten Trulli und Alonso auf Grund der schwachen Ausgangsbasis auf dem Motorengebiet also wie zu Beginn dieses Jahres deutlich untermotorisiert sein.