Räikkönen: "Es ist noch nicht zu spät"
Nach seinem ersten Saisonsieg in Barcelona möchte Kimi Räikkönen nun in den kommenden Rennen wieder in den Titelkampf eingreifen
(Motorsport-Total.com) - Kimi Räikkönen wollte schon in Imola, zum Europa-Auftakt der Formel 1, die Aufholjagd auf Fernando Alonso starten. Doch während der Finne mit einem Defekt an der Antriebswelle ausschied, sicherte sich der Renault-Pilot abermals den Sieg. In Barcelona aber hatte gegen Räikkönen niemand eine Chance. Doch trotz des Sieges beträgt sein Rückstand auf den WM-Führenden 27 Punkte - bei der momentanen Punkteregelung eine Menge Holz.

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Kimi Räikkönen hat den Traum vom WM-Titel 2005 noch nicht aufgegeben
Doch der McLaren-Mercedes-Pilot gibt nicht auf. "Wenn ich in Imola gewonnen hätte, wäre der Kampf um den Titel einfacher", erklärte er im Interview mit der 'Frankfurter Allgemeinen Zeitung'. "Aber es ist noch nicht zu spät. Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie schnell man einen Vorsprung verlieren kann. Zu Beginn der Saison 2003 führte ich mit 18 Punkten vor Michael Schumacher nach drei Rennen. Nach weiteren drei war der Vorsprung verschwunden."#w1#
Um Ähnliches auch 2005 in Bezug auf Alonso zu leisten, muss Räikkönen aber auf die Zuverlässigkeit der McLaren-Mercedes-Boliden zählen können. In Imola war dies nicht der Fall, aber dennoch ist die bisherige Zuverlässigkeit des Teams gut. Doch zu Beginn der Saison fuhr man der Konkurrenz dennoch, wenn auch nicht weit, hinterher.
"Leider hat sie (die Weltmeisterschaft; d. Red) ja schon vier Rennen vorher begonnen. Dabei hätten wir schon in Imola gewinnen können", fuhr der Finne fort. "Dann sähe es jetzt ganz anders aus. Aber ich denke, wir wissen jetzt, dass wir zurückschlagen können. Der Sieg in Barcelona, das ist das Wichtigste, gibt uns nun die Sicherheit, die man braucht, wenn man Weltmeister werden will."
Bei der Aufholjagd muss er zudem auch auf den Faktor Glück hoffen, denn das Punktesystem begünstigt das regelmäßige, gute Ankommen in den Punkten. "Mit dem Punktesystem ist es zwar nicht leicht, den Führenden einzuholen, falls er immer ins Ziel kommt und punktet. Aber es stehen noch viele Rennen aus. Ein paar schlechte für Renault, ein paar gute für uns, dann wird die Situation schnell ganz anders sein", so Räikkönen.
Über die viel diskutierten Abwerbeversuche von Ferrari an die Adresse des Finnen, wollte er sich nur bedeckt äußern. "Daran denke ich gar nicht. Ferrari ist ein feines Team, Ferrari siegt seit hundert Jahren - so scheint es mir. Aber mehr kann ich dazu nicht sagen", erklärte er. Momentan stehen ohnehin genug Aufgaben bei den "Silberpfeilen" an. "Das Wichtigste für mich ist es, in einem Siegerteam zu fahren. Ich will immer im besten Team sein. Im Moment fühle ich mich bei McLaren-Mercedes sehr wohl. Wir arbeiten hart, um den jüngsten Schwung beizubehalten."

