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Pat Symonds: "Wir werden konkurrenzfähig sein"
Renaults Chefingenieur Pat Symonds ist sicher, dass sein Team an diesem Wochenende konkurrenzfähig sein wird
(Motorsport-Total.com) - Frage: "Pat, nach Aussage deines Teams ist dies 'eines der guten Rennen'. Was bedeutet das genau?"
Pat Symonds: "Nun, ich glaube, man versucht die guten und die schlechten Rennen herauszufinden, man schaut auf sein Paket. Was uns angeht, so glaube ich, dass wir ein gutes Chassis und eine starke Aerodynamik haben. Dafür haben wir auf der Motorenseite Schwächen. Barcelona ist einer der Kurse, von dem wir glauben, dass die Aerodynamik besonders wichtig für die Rundenzeit ist, daher glauben wir, dass wir recht konkurrenzfähig sein werden. Wir waren bei den Wintertests hier sehr schnell. Wir waren auch im letzten Jahr und ihm Jahr davor schnell."

© Renault
Pat Symonds (links) weiß noch nicht, was in Monaco passieren wird
Frage: "Ist der Vorteil der Freitagstests hier abgeschwächt, weil hier viele bereits getestet haben?"
Symonds: "Ja, sicherlich. Der Unterschied ist auf Kursen wie Malaysia oder Melbourne natürlich größer als hier, wo auch wir mehr Testkilometer als irgendwo anders abgespult haben, aber es macht dennoch einen Unterschied. Wir alle erinnern uns an die Zeiten, in denen wir einen Monat vor dem jeweiligen Rennen auf der Strecke getestet haben. Dann kamen wir zum Grand Prix und haben herausgefunden, dass unsere Reifenwahl nicht ganz richtig war, weil sich der Kurs leicht verändert hatte. Wir glauben, dass wir noch immer einen Vorteil mit den Freitagstests haben, aber wie du bereits festgestellt hast, ist dieser Unterschied nicht ganz so groß wie auf anderen Kursen."
Gute Ausnutzung der zwanzig Testtage ist wichtig
Frage: "Ihr hattet in Silverstone auch zwei Tage lang euren ersten konventionellen Test. Nach den Berichten klang der Aufgabenkatalog nicht sehr umfangreich, aber ihr habt eure Zeit sorgsam eingeteilt."
Symonds: "Ja. Durch das Heathrow-Abkommen (Teilnahme an den Freitagstests; Anm. d. Red.) sind wir weit konzentrierter. Ich würde nicht sagen wollen, dass unsere vorherigen Tests das Geld nicht wert waren, aber es hätte besser sein können, und wir haben viel unserer Kraft auf die 20 Tage gelenkt. Ich denke nicht, dass wir uns zu viel für Silverstone vorgenommen haben, aber Silverstone hat auch den Nachteil, dass man nicht viele Stunden zum Fahren hat. Es ist ein Tag mit sechs Stunden, daher muss man in Silverstone immer sehr konzentriert sein."
Frage: "Man kann in diesem Jahr auch von einem schlechteren Startplatz aus gewinnen. Wozu wird das neue Qualifying-Format aber in Monaco führen?"
Symonds: "Das ist eine interessante und intelligente Frage, denn das Erste was ich nach den neuen Regeln getan habe, war unsere Strategieprogramme zu untersuchen. Das mussten wir auch tun, und ich bin jedes Rennen durchgegangen um einen Überblick zu erhalten. Ich denke, dass wir uns bei den ersten Rennen sehr gut an die neuen Regeln gewöhnt haben, aber es ist seit fast zwei Monaten zu jedem Rennen interessant. Monaco sticht in Bezug auf das, was wir tun sollen, heraus. Die Mathematik ist eine Geschichte, die Strategie ist mehr als das, und Monaco ist ein sehr interessantes Problem. Ich glaube, dass alle Informationen mittlerweile auf dem Tisch liegen. Neue werden wohl nicht hinzukommen, abgesehen von der Reifencharakteristik. Selbst wenn ich bei der Reifenfrage schätze, so fällt es schwer eine Strategie zu wählen. In Monaco werden wohl ein paar mehr Unterschiede als bisher sehen, aber das wird es auch interessant machen."
Keine große Trauer um Österreich-Grand-Prix
Frage: "In Österreich wird dieses Jahr wohl zum letzten Mal gefahren. Was sagst du dazu, dass die Strecke, die Atmosphäre, die Freundlichkeit aus dem Kalender gestrichen werden?"
Symonds: "Meine Erinnerungen an den alten Kurs sind phantastisch. Es war wirklich ein wundervoller Kurs, und wir hatten beide Autos in der ersten Startreihe. Es ist lange her, 17 Jahre denke ich, aber ich habe viele solcher schönen Erinnerungen. Es ist auch eine schöne Gegend. Ein Teil unserer Arbeit ist es herumzureisen und die Welt zu sehen, und das ist ein schönes Fleckchen. Aber der neue Kurs gefällt mir nicht so sehr. Um das Auto dort schnell zu bekommen braucht man viel Motorkraft, man beschleunigt ständig aus den langsamen Kurven auf die vielen Geraden heraus. In den letzten Jahren hat der Kurs nicht zu unserem Team gepasst, daher wäre ich froh, wenn ich ihn nicht mehr sehen würde. Auf dem Kurs waren wir seit einiger Zeit nicht mehr konkurrenzfähig, aber es ist eine schöne Gegend und es war ein wunderbarer Kurs."
Frage: "Was sind die Vor- und Nachteile der Zusammenarbeit mit einem Automobilhersteller?"
Symonds: "Wir arbeiten ja mit einem großen Hersteller zusammen. Die Vorteile sind einfach zu erklären. Es gibt einfach mehr Geld für Entwicklungen, mehr Ressourcen und mehr Geld für Rennen als bei unabhängigen Teams. Es gibt viel Wissen, auf das wir zurückgreifen können, und wir haben sehr gute Kontakte zu Forschungs- und Entwicklungsabteilung, die uns auf viele Arten unterstützt. Es ist sehr positiv. Die Nachteile sind schwer zu nennen. Wir haben sicherlich genug Freiraum, um unser Team als Rennteam zu führen. Wir gehen nicht mit allen Regeln und Bestimmungen so um, wie dies Renault tut. Wir führen unser Team nicht wie in der Industrie. Für uns, und wir haben da erst kürzlich einen Schritt dazu gemacht, ist das eine sehr positive Geschichte."

