Panis erstarrt vor Ralf Schumacher nicht in Ehrfurcht
Formel-1-Senior Olivier Panis möchte ein weiteres Jahr bei Toyota anhängen - auch mit Ralf Schumacher als neuem Teamkollegen
(Motorsport-Total.com) - Schon seit längerem ist im Prinzip klar, dass sich zumindest einer der derzeitigen Toyota-Piloten für nächstes Jahr einen neuen Job suchen muss, wirklich offiziell ist dies jedoch erst seit gestern. Olivier Panis möchte aber unbedingt im Team bleiben und hat auch mit Ralf Schumacher keine Probleme, wie er nun andeutete.

© Toyota
Panis in Magny-Cours mit dem Vizepräsidenten des Toyota-Konzerns
In einem Interview mit der britischen Ausgabe von 'F1 Racing', aufgezeichnet einige Tage vor Bekanntwerden des Wechsels von Schumacher zu Toyota, gab Panis an, dass er den Vergleich mit dem Deutschen nicht scheuen würde: "Ich mache mir deswegen keine Sorgen, würde Ralf einfach willkommen heißen. Ich hatte schon früher Teamkollegen mit großem Namen, zum Beispiel Villeneuve 2001 und 2002, und es hat mich auch damals nicht gestört. Ich konzentriere mich lieber auf meinen Job für das Team."#w1#
Aus dem Franzosen spricht die Abgeklärtheit eines 38-Jährigen, die er selbst als großen Vorteil gegenüber den vielen jungen Piloten sieht: "Um heutzutage in der Formel 1 schnell zu sein, muss man Selbstvertrauen haben. Selbstvertrauen wiederum basiert auf Erfahrung. Michael Schumacher ist der zweitälteste Fahrer nach mir. Hat er seinen Zenit schon überschritten? Ich denke nicht. Das Alter ist doch nur eine Zahl, aber es kommt auf die Einstellung, die Entschlossenheit und natürlich den Speed an."
Im Schumacher-Release hat Toyota gestern bestätigt, dass die beiden derzeitigen Piloten für den zweiten Sitz im nächsten Jahr in Betracht gezogen werden. Panis rechnet sich diesbezüglich gegenüber da Matta die besseren Chancen aus, weil er konstanter ist, die Möglichkeiten des Fahrzeugs umsetzt, wenn es gute Resultate zulässt, und dank seiner Routine viel technischen Input einbringen kann. Seit seinem Testjahr bei McLaren-Mercedes gilt er ja auch als geschätzter Entwickler.
"Ich möchte mit Toyota weitermachen und es sieht nicht schlecht aus", gab er zu Protokoll. "Nichts gegen Cristiano, der einen guten Job macht, aber ich weiß, wie motiviert und schnell ich bin. Ich möchte auch Mike (Gascoyne; Anm. d. Red.) und den anderen Jungs dabei helfen, es mit Toyota an die Spitze zu schaffen. Ich bin keiner, der frühzeitig aufgibt oder nicht mehr 100 Prozent leistet. Das respektiert das Team. Daher möchte ich zumindest noch ein Jahr bleiben, danach sieht man weiter."
Neben da Matta gibt es derzeit kaum ernsthafte Konkurrenten, was den Kampf um das verbleibende Toyota-Cockpit angeht. Zwar würde das japanisch-deutsche Team gerne Mark Webber verpflichten, doch den zieht es eher zu BMW-Williams, und David Coulthard könnte als dritter Mann bei den "Silberpfeilen" bleiben. Weitere Namen, die zuletzt mit Toyota in Verbindung gebracht wurden, sind Anthony Davidson und Ricardo Zonta.

