• 20.01.2004 10:13

  • von Marco Helgert

Oastler: Keine weiteren Strohfeuer

Jaguars Chefingenieur Malcolm Oastler ist überzeugt, dass sich das Jaguar-Team auch 2004 weiter verbessern wird

(Motorsport-Total.com) - Malcolm Oastler, Chefingenieur bei Jaguar, ist ein alter Hase im Motorsport. Lange Jahre war der Australier für die Chassis-Schmiede Reynard aktiv, entwickelte unter anderem die Boliden der einstigen IndyCar-Serie. In die Formel 1 kam er mit British American Racing, ehe er zu Jaguar ging. Dort setzt er in diesem Jahr seine Rolle als Chefingenieur fort, die er im letzten Jahr übernahm.

Titel-Bild zur News: Malcolm Oastler

Malcolm Oastler ist erfreut über die eingekehrte Ruhe im Jaguar-Team

Der routinierte Ingenieur glaubt fest daran, dass der Aufwärtstrend von Jaguar auch 2004 nicht gestoppt werden wird. "Wenn man sich unsere Ergebnisse von vor ein paar Jahren ansieht, dann wurde das immer als Strohfeuer angesehen", so Oastler. "Im letzten Jahr waren wir konstant gut, ohne jedoch den großen Erfolg einzufahren."

Als Chefingenieur obliegt ihm auch die Aufgabe, die verschiedenen Abteilungen zu führen, Ressourcen zu schaffen und zu verteilen und die Zusammenarbeit zu gewährleisten. Dass es im Jaguar-Team vor der Saison 2004 nicht erneut zu einem "Sesselrutschen" in der Führungsriege kam, ist dabei sicher kein Nachteil gewesen.#w1#

"Wir mussten uns in diesem Winter nicht neu erfinden", so Oastler. "Daher konnten wir mehr Zeit in das Auto investieren. Eigentlich wollten wir den R4 nur etwas aufpolieren, um in der Saison weitere Fortschritte machen zu können. Da wir aber mehr Zeit hatten, konnten wir einige Sachen am Fahrzeug komplett neu machen, ohne dabei auf einen Fundus von erprobten Teilen verzichten zu müssen."

Während es bei Jaguar in der vergangenen Saison in den Qualifyings schon recht verheißungsvoll lief, soll in diesem Jahr auch die Leistung in den Rennen stimmen. Dieser Schritt benötigt jedoch viel Arbeit, denn "ein modernes Formel-1-Auto ist ziemlich komplex", wie der Australier anmerkte. "Um auf jeder Strecke schnell zu sein, muss man die Strecke, die Reifen, den Motor, die Traktionskontrolle und das aerodynamische und mechanische Setup verstehen."

"Nur mit einer guten Kombination von allem steht man ganz vorn", fuhr der Australier fort. "Zu Beginn meiner Karriere waren die Teams viel, viel kleiner. Wir alle mussten etwas beisteuern. So habe ich Windkanalmodelle in meiner Küche gebaut. Diese Erfahrung ist jedoch heute, wo die Fabrik weit komplizierter ist, ein Vorteil."