• 18.01.2004 12:15

  • von Marco Helgert

Jaguar R5: Mit kleinen Schritten zum Erfolg

Das Jaguar-Team möchte mit dem neu entwickelten R5 in der Saison 2004 regelmäßig Glanzlichter setzen

(Motorsport-Total.com) - Wie bereits im letzten Jahr, stellte das Jaguar-Team am heutigen Sonntag auf dem Circuit de Catalunya in Spanien das Auto für die Saison 2004 vor. Der neue Jaguar R5 soll die Achtungserfolge in der Saison 2003 in diesem Jahr zur Regelmäßigkeit werden lassen. Mark Webber und die Neuverpflichtung Christian Klien wollen die Punkteausbeute gegenüber dem Vorjahr steigern.

Titel-Bild zur News: Mark Webber und Christian Klien und der neue Jaguar R5

Mark Webber und Christian Klien und der neue Jaguar R5

"Der Jaguar R5 ist das erste Auto, welches wir von Grund auf unter der neuen Management-Struktur und mit unserer neuen Philosophie, beruhend auf dem Gelernten des Vorjahres, entwerfen konnten", erklärte Jaguars Geschäftsführer David Pitchforth. "Dieses Auto wurde weit früher als in der Vergangenheit begonnen und es ist eine Weiterführung eines Autos, welches wir bereits gut verstehen und das viele Stärken hatte."#w1#

Kein Risiko bei der Entwicklung des Jaguar R5

"Ich würde nie sagen, dass wir alle Probleme aus dem letzten Jahr beseitigt hätten, aber wir haben am R5 nicht einfach Dinge geändert, weil wir sie nicht verstanden haben", so der Brite weiter. "Auch wenn wir einige Probleme, die der R4 hatte, beibehalten, so ist es besser etwas zu haben, von dem man die Eigenarten kennt und man glaubt, die lösen zu können, als mit etwas Neuem ein Risiko einzugehen."

"Wir haben viel vom letztjährigen R4 gelernt, vor allem wie man risikoarm und konventionell arbeitet", so Jaguars Chefaerodynamiker Ben Agathangelou. "Nun haben wir in jedem Bereich des Teams die Stabilität, um den R5 zu einer Verbesserung zu machen. Für mich war das Neuland, denn zum ersten Mal hatten wir mit dem R4 ein Auto, dem wir vertraut haben und das wir gut verstanden. Wir konnten es also verfeinern und entwickelt, anstatt, wie in der Vergangenheit, einige Risiken einzugehen."

Im belgischen Lommel hatte Mark Webber bereits die Gelegenheit, den neuen Jaguar R5 einem ersten Test zu unterziehen, doch die richtigen Testfahrten beginnen erst am heutigen Sonntagnachmittag. Das Jaguar-Team jedenfalls erhofft sich viel vom neuen Boliden. Der R5 soll konstanter für Furore sorgen als sein Vorgänger.

Mark Webber hofft auf bessere Leistung in den Rennen

"Der Ferrari, der die letzten Saisons dominiert hat, stand am Ende einer fünfjährigen Entwicklungszeit. Dieses Auto geht erst in sein zweites Jahr, daher besitzt es noch einige Sicherheiten im Design", so Agathangelou. "Wir werden sicher keine aerodynamischen Risiken eingehen, aber auf einigen Gebieten haben wir alles herausgeholt, um noch ein Plus an Leistung zu gewinnen."

Dabei ist offensichtlich, dass der R5 eine logische Weiterentwicklung des Vorjahresmodells ist. Große Unterschiede fallen kaum ins Auge, nur die Barge-Boards und die Heckpartie weißen signifikante Unterschiede auf. Die Frontpartie erinnert jedoch stark an den R4, auch wenn der Frontflügel stärker gebogen zu sein scheint.

"Ich hatte bereits die Gelegenheit, das Auto in der letzten Woche einem Test im Lommel zu unterziehen und die ersten Ergebnisse waren ermutigend", erklärte Mark Webber. "In diesem Jahr müssen wir an unserer Leistung im Rennen arbeiten, da waren wir in der Vergangenheit eher schwach. Im Qualifying haben wir uns gut geschlagen und ich habe das genossen, aber man muss dies auch im Rennen leisten können, um gute Ergebnisse einzufahren. Das zu erreichen, wird jedoch so schwer wie immer."

Christian Klien ist gut auf die Formel 1 vorbereitet

"Die Regeln erlauben nur noch einen Motor, daher könnte es in den ersten Rennen bei einigen Leuten Zuverlässigkeitsprobleme geben", fuhr der Australier fort. "Wir müssen bereit sein, um daraus Kapital zu schlagen, wenn sich solche Gelegenheiten bieten. Ein guter Start gibt uns außerdem einen Schub für das ganze Jahr. Und den brauchen wir, wenn wir vorankommen wollen. Wir müssen einen Fortschritt zeigen und mehr Punkte als 2003 holen."

Für den zweiten Jaguar-Piloten Christian Klien wird 2004 ein Lehrjahr werden, in dem der Österreicher jedoch bereits die ersten Akzente setzen möchte. "Ich hätte mir keine bessere Gelegenheit für den Start meiner Formel-1-Karriere wünschen können", so Klien. "Vor mir steht eine steile Lernkurve, aber die Unterstützung des Teams ist unglaublich und mit Mark habe ich nicht nur einen schnellen Teamkollegen sondern auch einen guten Teamspieler."

"Ich kann es kaum erwarten, in das neue Auto zu steigen und die intensiven Wochen der Testfahrten zu beginnen", fuhr er fort. "Nur sechs Wochen verbleiben mit zum ersten Saisonrennen, der Arbeitsumfang wird groß sein, aber davon habe ich immer geträumt. Es gibt einen großen Unterschied zwischen der Formel 1 und der Formel 3. Aber das habe ich erwartet und ich bin vollkommen darauf vorbereitet."