• 14.09.2001 21:35

  • von Fabian Hust

Newssplitter - weitere News des Tages kurz und bündig

Weitere Neuigkeiten des Tages aus der Welt der Formel 1 kurz und bündig für Sie zusammengefasst

(Motorsport-Total.com) - Mika Häkkinen will ein Jahr "Baby-Pause" machen
Ex-Weltmeister Mika Häkkinen hat am Freitag erklärt, dass er nach 26 Jahren Rennsport und 11 Formel-1-Saisons ein Jahr Pause einlegen möchte, um sich um seine Frau Erja und Sohn Hugo kümmern zu können. "Klar wäre es für mich einfacher gewesen, den Rücktritt zu erklären, aber ich fühle mich für diese Entscheidung noch nicht bereit." Der 32-Jährige stritt aber ab, dass seine schwierige Saison seine Entscheidung beeinflusst habe. Ron Dennis erinnerte an Niki Lauda und Alain Prost, die eine Pause einlegten und nach ihrer Rückkehr WM-Titel gewinnen konnten. Mika Häkkinen deutete bereits an, nur ein Jahr Pause zu machen - ansonsten dürfte er wohl endgültig zurücktreten.

Titel-Bild zur News: Erja, Mika und Hugo Häkkinen

Mika Häkkinen will sich mehr um Ehefrau Erja und Sohn Hugo kümmern

Sauber: Räikkönen zu halten war sinnlos
Mit folgender Presseerklärung reagierte das Sauber-Team auf die Verpflichtung von Kimi Räikkönen durch das McLaren-Mercedes-Team: "Es macht wenig Sinn, einen Fahrer, der unbedingt zu einem anderen Team wechseln will, in den eigenen Reihen zu halten. Dieser Gedanke war ausschlaggebend für unseren Entscheid, Kimi freizugeben. Natürlich haben wir im Rahmen der Verhandlungen die Interessen des Teams in den Vordergrund gestellt. Wir sind sicher, dass Kimi seine erste Formel 1 Saison tadellos beenden will und in den verbleibenden Rennen sein Bestes für unser Team geben wird."

Kimi Räikkönen lehnte Ferrari-Vertrag ab
Lange Zeit galt Kimi Räikkönen auch als möglicher Teamkollege für Michael Schumacher, doch Kimi Räikkönen lehnte ein Angebot von Ferrari offenbar ab. McLaren-Teamchef Ron Dennis erklärte am Freitag zumindest, ein anderes Team habe ihm ein Angebot gemacht, wo er jedoch hätte als Nummer 2 fahren müssen. Hierbei kann es sich eigentlich nur um Ferrari handeln. Räikkönen habe es gefallen, so Dennis, dass man bei McLaren beide Fahrer gleichstellt.

Räikkönen für Ferrari zu teuer
Ferrari-Rennleiter Jean Todt deutete am Freitag an, dass Ferrari mit Kimi Räikkönen Gespräche führte, ihn dann aber wie geschehen kampflos an McLaren-Mercedes ziehen ließ: "Wir hätten einen finanziellen Ausgleich oder unsere Motoren kostenlos abgeben müssen, was wir nicht können - das war es dann", so der Franzose.

Häkkinen freut sich für Kimi Räikkönen
Kimi Räikkönen und Mika Häkkinen sind mittlerweile Freunde und Mika Häkkinen sagte sogar, dass für ihn mit der Vertragsunterschrift von Räikkönen bei McLaren "ein Traum wahr geworden ist". Der 32-Jährige hatte seinen Landsmann höchstpersönlich bei Ron Dennis empfohlen. Häkkinen sicherte Räikkönen zu, ihn zu "110 Prozent" zu unterstützen, wo es nur geht.

Kimi Räikkönen wieder solo
Sauber-Pilot Kimi Räikkönen ist wieder solo und hat sich von seiner hübschen brünetten Freundin Hanna getrennt, das gab der Finne am Donnerstag bekannt. Das ist ein Aufruf an alle Mädchen, die auf coole Finnen mit all ihren typischen Eigenschaften stehen?

Alexander Wurz hat zu hoch gepokert
McLaren-Testfahrer Alexander Wurz war am Freitag nicht besonders gut gelaunt - kein Wunder, hatte er doch nach eigenen Aussagen ziemlich fest damit gerechnet, 2002 für die Silbernen fahren zu können und war an einem Vertrag "sehr nahe" dran. Ein Angebot von Prost hat er deshalb bestätigten Berichte zu Folge abgelehnt, angeblich auch eine Anfrage von Toyota. Damit hat sich Wurz' kürzlich selbst getroffene Einschätzung, er würde hoch pokern, bewahrheitet. Nun schaut sich Wurz nach einem Cockpit um, wenn er ein Angebot erhält, kann er von McLaren-Mercedes weggehen, denn die Chancen, für McLaren-Mercedes bald fahren zu können, stehen bei Null.

Heidfeld: "Ein bisschen Angst ist da"
Nick Heidfeld geht nach den Terror-Anschlägen in den USA mit einem mulmigen Gefühl an diesem Wochenende seinem Job beim Großen Preis von Italien in Monza nach. "Ein bisschen Angst ist schon da, die sonst überhaupt nicht vorhanden ist", sagt der Mönchengladbacher: "Ich fühle mich zwar recht sicher, aber man denkt schon daran, dass etwas passieren könnte."

Für den Sauber-Piloten gehört gerade der Formel-1-Zirkus mit vielen Zuschauern zu möglichen Zielen für weitere Attentate: "Wenn etwas in Europa passieren sollte, ist die Wahrscheinlichkeit gegeben, dass es bei einer großen, medienwirksamen Veranstaltung passiert. Da würde sich die Formel 1 anbieten."

Ob es richtig wäre, in zwei Wochen sogar in Indianapolis das nächste Rennen zu fahren, darüber will sich Heidfeld noch kein Urteil erlauben. "Im Moment ist es kaum möglich, eine richtige Entscheidung zu treffen, ob man dort fahren sollte oder nicht. Das hängt davon ab, wie sich die ganze Situation in den nächsten zwei Wochen entwickelt", sagt der Deutsche: Man sieht, dass Amerika bemüht ist, zur Normalität zurückzukehren und den Terroristen zu zeigen, dass man sich nicht kleinkriegen lässt. Deshalb denke ich, wäre es den Amerikanern schon recht, in zwei Wochen wieder ein Rennen zu fahren."

In Monza fällt es den Piloten allerdings schon schwer, mit den Gedanken beim Rennfahren zu sein. "Als ich im Auto saß, habe ich es geschafft, mich komplett auf das Fahren zu konzentrieren", erklärt Heidfeld: "Das ändert sich allerdings schnell, wenn man wieder im Motorhome ist und den Fernseher einschaltet, dann ist man mit den Gedanken wieder woanders."

Höhere Sicherheitsauflagen beim US-Grand-Prix
Die ortsansässigen Behörden haben für den Großen Preis der USA Ende des Monats in Indianapolis verschärfte Sicherheitsvorkehrungen angekündigt. Die Angst vor Anschlägen scheint aber nicht sehr groß zu sein, denn nach Auskunft des Polizeichefs plant man derzeit nicht einmal den Einsatz von Metalldetektoren um geschmuggelte Waffen bei den Zuschauern zu orten - zu zeitaufwändig und damit undurchführbar lautet die Begründung. Dennoch äußerte man "Bedenken" und habe noch nicht "hochriskante Gebiete" ausgemacht, was nun geschehen soll. Als erste Sicherheitsmaßname werden mehr Beamte eingesetzt, darunter auch welche in Zivil. Zur Beratung wurde ein Terrorismus-Experte des FBI hinzugezogen.

Ron Dennis für US-Grand-Prix skeptisch
McLaren-Teamchef Ron Dennis ist unsicher, ob der US-Grand-Prix ausgetragen werden kann, besonders dann, wenn die USA Vergeltungsschläge durchführen: "Dann wäre es nicht gerade praktisch, die Veranstaltung stattfinden zu lassen." Das Hauptproblem würde in solch einer Situation die Angst vor Racheanschlägen darstellen, aber auch mögliche Flugverbote, die zur Verzögerung beim Transport des Equipments von Europa in die USA führen könnten. Dennis hob hervor, dass auf Grund der Tatsache, dass die Titel bereits entschieden seien, eine Entscheidung leichter fallen würde, die die Teams einstimmig fällen müssten. Außer Frage stünde ein herber finanzieller Verlust für den Veranstalter des Rennens. McLaren unterstützt einen Hilfsfond von DaimlerChrysler mit mehreren Hunderttausend Dollar.

Villeneuves Renningenieur hängt in New York fest
Wegen des Flugverbots in den USA konnte Jock Clear nicht rechtzeitig nach Monza kommen. Clear war in New York und hofft nun, rechtzeitig am Samstag an der Strecke anzukommen. Ansonsten soll kein unmittelbarer Formel-1-Beteiligter in den USA festsitzen.

Hilfsfonds für Terror-Opfer eingerichtet
Der DaimlerChrysler-Konzern hat 10 Millionen US-Dollar, umgerechnet rund 22 Millionen Mark, für die Kinder der Terror-Opfer in den USA gespendet und zudem einen gemeinnützigen "Hilfsfonds für die Opfer des 11. September 2001" eingerichtet. Darauf wies die Mercedes-Sportabteilung am Rande des Großen Preises von Italien in Monza hin. "In dieser schweren Stunde für die zivilisierte Welt und insbesondere für das amerikanische Volk wollen wir ein Signal der Menschlichkeit und der Solidarität setzen. Die Anschläge haben das Leben und die Zukunft vieler Kinder, die ihre Eltern verloren haben, tief erschüttert. Wir wollen mithelfen, diesen Kindern wieder Zuversicht und Hoffnung zu geben", erklärte DaimlerChrysler-Chef Jürgen E. Schrempp. Das Unternehmen hat in Deutschland und den USA Konten eingerichtet, auf die Spenden eingezahlt werden können. Die Gelder sollen dafür eingesetzt werden, den Kindern der Opfer unter anderem ihre Ausbildung zu finanzieren.

Mit Nick auf dem Zebrastreifen
Am 17. September wird Sauber-Pilot Nick Heidfeld im Schweizer Erlenbach Kinder und Erwachsene darüber aufklären, wie sich Passanten und Autofahrer in der Nähe von Zebrastreifen zu verhalten haben. Um den Kindern die trockene Materie etwas schmackhafter zu machen, wird ein Pony durch Bemalen in ein "Zebrastreifen-Pony" verwandelt. Mehrere hundert Menschen sollen im Jahr in der Schweiz auf Zebrastreifen verunglücken.

Kein revolutionäres Kraftübertragungssystem bei Ferrari
Ferraris Technischer Direktor Ross Brawn hat am Freitag Berichten widersprochen, wonach man an einem revolutionären Motor-Getriebe-Block arbeite, der ohne eine Kupplung auskommt: "Ich bin mir nicht sicher, woher das kommt. Wir schauen nach Verbesserungen auf dem Bereich der Kraftübertragung, wie das alle Teams tun: Wir schauen zum Beispiel nach der Kupplung und versuchen, die Kraftübertragung effizienter zu gestalten, aber etwas Radikales wird es nicht geben. Ich denke, dass vielleicht jemand etwas von der Arbeit mitbekommen hat, die wir machen und hat dann aus zwei und zwei fünf gemacht."

Ferrari mit behutsamer Motorentwicklung
Während man für dieses Jahr einen komplett neuen Motor baute, wird man nach Auskunft von Motorenchef Paolo Martinell bei Ferrari für das nächstjährige Auto nur eine Evolution des diesjährigen 050 an den Start bringen.

Wenige technische Neuerungen bei den Teams
Das BMW-Williams-Team hatte nach dem ersten Einsatz des modifizierten FW23 in Spa bei Ralf Schumacher nun auch ein zweites neues Chassis für Juan-Pablo Montoya dabei.
Ferrari rückte mit einem für Monza modifizierten Motor und ein paar neuen Aerodynamik-Teilen aus.
Benetton-Renault setzte am Freitag einen modifizierten Frontflügel ein.
Jaguar, McLaren-Mercedes, Sauber-Petronas, Jordan-Honda, Prost-Acer, BAR-Honda, European-Minardi und Arrows-Asiatech meldeten keine nennenswerten Neuerungen am Auto.