Newey fürchtet neuerliche Elektronik-Debatte

Weil die Startautomatik ab 2004 verboten ist, die Traktionskontrolle aber nicht, könnte es wieder zu leidigen Diskussionen kommen

(Motorsport-Total.com) - Mit elektronischen Fahrhilfen oder auch ohne ? die FIA kann es scheinbar gar nicht richtig machen. Kam es in Zeiten, als die Fahrhilfen noch verboten waren, immer wieder zu Streitigkeiten bezüglich der Konformität mancher Systeme mit dem Reglement, so wird heutzutage immer öfter der Vorwurf laut, die Fahrer seien im Prinzip nur noch Marionetten.

Titel-Bild zur News: Toyota-Ingenieur

Software- und Elektronik-Gurus haben einen immer größeren Stellenwert

In der kommenden Saison gibt es daher die Kompromisslösung, dass die Traktionskontrolle zwar erlaubt bleibt, einige andere Systeme ? etwa die Startautomatik ? jedoch verboten sind. Einige Insider fürchten durch diese Situation ein neuerliches Aufkeimen der gegenseitigen Schuldzuweisungen, zumal der Grat zwischen einer klassischen Startautomatik und einer am Start eingesetzten Traktionskontrolle sehr schmal zu sein scheint.#w1#

Dass die Formel 1 dadurch wieder in unsinnige Diskussionen hinsichtlich der Legalität mancher Autos kommen könnte, fürchtet auch McLaren-Design-Guru Adrian Newey, wie er gegenüber 'Autosport' erläuterte: "Die Regeln sind auf dem Papier relativ klar, wenn es darum geht, was eine Startautomatik ist und was eine Traktionskontrolle. Von daher erwarte ich kaum Schwierigkeiten." Aber: "Es geht um das leidige Thema, wie man alles überwachen kann."

In den mittlerweile kaum mehr überschaubaren Tiefen der Elektronik gibt es nämlich für die Superhirne der Teams ausreichend Spielraum, um unerlaubte Hilfsmittel elektronischer Natur quasi zu "verstecken" und somit vor den FIA-Inspektoren, die die Autos ja nicht in- und auswendig kennen, zu verbergen. So ist es in der Vergangenheit schon zu vielen Legalitäts-Debatten ? etwa 1998 wegen des McLaren-Bremssystems oder 2001 wegen einer angeblichen Traktionskontrolle bei Ferrari ? gekommen.