• 12.01.2004 09:21

  • von Marco Helgert

Mosley: "Die Teams müssen sich selbst helfen"

Max Mosley spricht Klartext: Die Teams und Hersteller der Formel 1 müssen selbst nach einem Ausweg aus der Kostenspirale suchen

(Motorsport-Total.com) - Ein Thema zog sich wie ein roter Faden durch die letzten zehn Jahre der Formel 1: Kostensenkung. Immer wieder wurden neue Ideen auf den Tisch gelegt, mit denen die Königsklasse des Motorsports preiswerter und dennoch ansprechender gestaltet werden sollte. Das bisherige Resümee dieser Bemühungen ist jedoch niederschmetternd.

Noch nie war die Formel 1 so teuer wie heute. Die involvierten Hersteller streiten auf der Strecke um Anerkennung, Prestige und Erfolg ? alles, um am Ende mehr Autos verkaufen zu können. Die Budgets der Teams haben längst alle Grenzen gesprengt. Es wirkt nahezu unglaublich, wenn man überlegt, dass das Pacific-Team die Saison 1994 mit weniger als zehn Millionen Dollar bestreiten konnte.#w1#

Titel-Bild zur News: Max Mosley

Max Mosley: Die FIA wird nur Vorschläge zur Kostensenkung unterbreiten

Nun sollen langlebigere Motoren zu einer Kostensenkung führen, doch bisher hatten die Hersteller durch die Regeländerung und die damit verbundene Neuentwicklung eher einen neuen Posten im Budget. Das Einsparpotential der Ein-Motoren-Regel ist unumstritten, hält sich unter dem Strich jedoch in überschaubaren Grenzen.

Mittlerweile rufen jedoch auch die Top-Teams nach einer Testbeschränkung. So forderte Renault-Teamchef Flavio Briatore weniger Testfahrten: "Ich persönlich würde mehr Rennen und weniger Testfahrten begrüßen, aber es gibt Leute, die diesbezüglich anders denken", erklärte der Italiener. Auch BMW-Motorsportdirektor Mario Theissen glaubt, dass Kosten nur auf diesem Weg gespart werden können.

Doch eines zeigten die letzten Jahre überdeutlich: Sollten sich die Teams auf einen oder mehrere Punkte einigen, so zogen sich die Verhandlungen darüber in die Länge, ohne meist zu einem zufrieden stellenden Ergebnis zu kommen. Nicht immer kann die FIA, wie mit den Regeländerungen zu Beginn der Saison 2003 exerziert, eigenmächtig einschreiten.

Mosley: Die FIA wird nicht eingreifen

FIA-Präsident Max Mosley stellte nun erneut klar, dass sich die Teams selbst aus der Kostenspirale befreien müssen. "Wir können Ideen liefern oder andere nach Idee fragen, aber die Teams selbst müssen erkennen, dass sie es waren, die die Kosten so hoch getrieben haben", erklärte er unseren Kollegen von 'Autosport'.

"Wenn es notwendig wird, dass etwas Disziplin Einzug halten soll, dann kann dies nicht von der FIA aus geschehen, es liegt dann an den Werken", so Mosley. "In der Rallye haben wir etwas mehr Freiraum, in der Formel 1 hindert uns jedoch das 'Concorde Agreement' daran. Selbst die Maßnahmen, die wir im letzten Januar getroffen haben, die leichte Änderung der aktuellen Regeln, haben zu einem Schiedsverfahren geführt."

Doch der Brite stellte klar, dass die FIA nicht immer und überall zur Stelle sein wird, um aufflackernde Konfliktherde wieder einzudämmen. Eine diesbezügliche Einigung sei Sache der Teams und der Automobilhersteller. "Wir brauchen das nicht", so Mosley über die Hilfestellung der FIA. "Wie haben bessere Ding zu erledigen, als sie vor ihrer eigenen Dummheit zu bewahren."