Neuer Motorenvorschlag: Schwächt sich Mercedes selbst?

Bis Bahrain soll eine Lösung her, wie man Motoren angleichen kann, und ausgerechnet Mercedes soll einen Vorschlag haben, der die Gegner bevorteilt

(Motorsport-Total.com) - In der Formel 1 gibt es derzeit viele Streitpunkte, und vor allem das Motorenreglement gehört dazu. Immer wieder wird über die neuen Hybridantriebe diskutiert, die mittlerweile in ihre dritte Formel-1-Saison gehen. Speziell die Dominanz des Mercedes-Teams, die seit der Einführung der Turbomotoren nur sechs Rennen nicht gewinnen konnten, ist der Konkurrenz ein Dorn im Auge. Renault, Ferrari und Honda können leistungstechnisch nicht mit dem Aggregat aus Brixworth mithalten.

Titel-Bild zur News: Nico Rosberg

Gegner gesucht: Lässt Mercedes die Konkurrenz freiwillig näherrücken? Zoom

Doch möglicherweise könnte sich das in Zukunft ändern: Wie 'Auto Bild motorsport' berichtet, soll sich die Arbeitsgruppe Power-Unit gestern bei einem Meeting am Londoner Flughafen Heathrow darauf geeinigt haben, bis zum Rennen in Bahrain Anfang April ein Konzept vorzulegen, wie man die Aggregate in ihrer Leistung aneinander angleichen kann. Ausgerechnet ein Vorschlag von Mercedes soll dabei als Favorit gelten.

Die Silbernen schlagen demnach vor, dass die Konkurrenz durch eine erhöhte Benzinflussmenge zwei Prozent an Leistung gewinnen kann. Würde Mercedes einen Motor mit 1000 PS besitzen, dann dürften Renault & Co. so viel mehr Benzin einpumpen, dass sie 20 PS mehr generieren - bei 900 Mercedes-PS wären es nach aktueller Rechnung 18 PS, die die Konkurrenz zulegen dürfte.

In Bahrain soll der Vorschlag bei einem weiteren Meeting angenommen werden, doch ob das passieren wird, ist fraglich. Zuletzt wurde sogar über eine Abschaffung des Benzinlimits gesprochen, doch selbst da sollte der Benzinfluss beschränkt bleiben. FIA-Präsident Jean Todt ist dem Vernehmen nach gegen eine Erhöhung der Benzindurchflussmenge, weil man mit den neuen Motoren den Verbrauch beschränken wollte und am grünen Gedanken festhalten möchte. Derzeit liegt die maximal erlaubte Benzindurchflussmenge bei 100 Kilogramm pro Stunde.


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In den vergangenen Monaten gab es immer wieder Diskussionen um ein neues Motorenreglement. 1.000-PS-Motoren standen ebenso auf der Agenda wie ein kostengünstiger Alternativantrieb, der allerdings auf Druck der Hersteller wieder verworfen wurde. Im Gegenzug müssen die Hersteller ihre Triebwerke in Zukunft günstiger anbieten.