• 23.09.2011 22:19

  • von Dieter Rencken & Roman Wittemeier

Motorenhersteller fordern freien Wettbewerb

Norbert Haug (Mercedes) und Jean-Francois Caubet (Renault) sprechen sich gegen eine Reglementierung bei Motorenpartnerschaften aus

(Motorsport-Total.com) - Die aktuellen Formel-1-Motorenhersteller Ferrari, Mercedes, Renault und Cosworth dürfen den Formel-1-Markt nur mit Einschränkungen beackern. Die FIA-Regularien sehen vor, dass jeder Hersteller maximal vier Teams mit seinen Triebwerken ausstatten darf. Ausnahmen sind möglich, bedürfen allerdings der Zustimmung aller Teams und Hersteller. Ab 2014 will Ex-BAR-Teamchef Craig Pollock mit PURE auch ein Stück vom Kuchen.

Titel-Bild zur News:

In solchen Transportkisten kommen die Motoren zu den Grands Prix

"Für mich sollte es völlig offenen Wettbewerb geben", sagt Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug. Die Stuttgarter statten aktuell neben dem Werksteam auch noch Force India und McLaren mit Triebwerken aus. "Wenn wir fünf Motorenhersteller hätten, dann wäre das sehr schön. Das bringt mehr Wettbewerb." Auf Grundlage eines offenen Marktes könnten sich die - nach Ansicht von Haug - guten Entwicklungen fortsetzen.

"Es geht in die richtige Richtung. Innerhalb von fünf Jahren werden wir die Kosten erheblich senken können. Alle aktuellen Hersteller ziehen an einem Strang. Das Ziel ist es, die Kosten innerhalb von fünf Jahren um 30 Prozent zu senken. Das wird schwierig, ist aber machbar", erklärt der Schwabe. "Wenn fünf Teams irgendeinen Motor haben wollen, dann sollen sie ihn nehmen dürfen. Der Markt sollte frei und offen sein."

¿pbvin|512|4103||0|1pb¿Mit dieser Meinung ist Haug nicht allein. Offenbar haben alle derzeit vertretenen Motorenproduzenten eine ähnliche Haltung. "Ich bin auch für offenen Wettbewerb", sagt Renault-Geschäftsführer Jean-Francois Caubet. "Wir sind in der Formel 1. Man kann doch nicht immer alle Probleme über Reglementierungen lösen. Wichtig ist ohnehnin nicht, wieviele Teams man ausrüstet, sondern viel entscheidender ist, welche Teams es sind."

Renault hat vor wenigen Tagen einen langfristigen Deal mit Red Bull abgeschlossen, der dem Weltmeisterteam Werksstatus ermöglicht. "Wenn man mit Topteams zusammenarbeit, dann ist das nicht so einfach, gleich zwei solcher Teams mit ein und demselben Motor auszustatten", erklärt Caubet. Renault wird den Vertrag mit dem ehemaligen Renault-Werksteam um Eric Boullier womöglich ebenfalls verlängern. Außerdem stehen 2012 auch Williams und Lotus auf der Kundenliste.