Motorenentwicklung 2015: McLaren will noch mehr Token

McLaren-Honda darf seinen Motor 2015 je nach übriggelassenen Token der Konkurrenz entwickeln, doch Ron Dennis möchte mehr Token zur Verfügung haben

(Motorsport-Total.com) - Eigentlich dachte man, der Streit um die Motorenentwicklung in der Formel 1 sei mit dem Zugeständnis an Honda beendet. Trotz ursprünglichen Entwicklungsverbots nach dem Homologations-Stichtag am 28. Februar darf der japanische Motorenhersteller auch während der Saison an seinen Aggregaten basteln und dafür so viele Token verwenden, wie die Konkurrenten von Mercedes, Ferrari und Renault an jenem Stichtag von ihren 32 Token im Durchschnitt übrig gelassen haben.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Wie stark Honda 2015 entwickeln darf, hängt von der Konkurrenz ab Zoom

Doch McLaren will mehr: Wie 'auto motor und sport' berichtet, so möchte Teamboss Ron Dennis bei der Sitzung der Strategiegruppe am Donnerstag in Paris den Antrag stellen, dass Honda die größtmögliche Tokenzahl, die einer der drei anderen Hersteller aufgehoben hat, für sich nutzen darf. Doch ob der Brite mit diesem Antrag Erfolg haben wird, ist mehr als fraglich, denn schon die erste Verfügung der FIA galt als Zugeständnis an Honda, die eigentlich überhaupt nicht während der Saison hätten entwickeln dürfen.

Ein weiteres Motorenthema, das derzeit die Formel 1 spaltet, ist die Ankündigung von Aggregaten mit 1000 PS ab 2017. Diese sollen die Formel 1 wieder lauter und spektakulärer machen und werden auf Wunsch von Bernie Ecclestone am Donnerstag ebenfalls besprochen werden. "Was rauskommt, kann man nicht sagen", will Mercedes' Formel-1-Aufsichtsratschef Niki Lauda noch keinen Ausblick wagen. Doch er kündigt gegenüber 'Motorsport-Total.com' schon an, dass es vor 2017 keine Änderungen geben wird: "Davor geht gar nichts", stellt er klar. "Dafür sollte man sich jedenfalls in Ruhe hinsetzen und überlegen, ob man die Formel 1 spannender macht."

Überhaupt scheint sich das Thema Motorensound in dieser Saison ein wenig verbessert zu haben. Auch wenn das Aggregat von Honda noch etwas seltsam klingt, sind die Einheiten der Konkurrenten in Jerez bislang deutlich lauter als im vergangenen Jahr - was auch auf Verwunderung stößt: "Wir haben jedenfalls bewusst nichts getan, um den Motor lauter zu machen", sagt Mercedes-Motorenchaf Andy Cowell zu 'auto motor und sport'. Angeblich sollen aber die veränderten Auspufflängen damit zu tun haben.


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