• 19.01.2015 17:35

  • von Dieter Rencken & Dominik Sharaf

Investor interessiert: Marussia-Nachfolger wittert Morgenluft

Steht bei Manor, dem möglichen Nachfolger des insolventen Hinterbänklers, der Mann mit dem Geldkoffer vor der Tür? John Booth ist "sehr zuversichtlich"

(Motorsport-Total.com) - Keine Geldgeber, keine Fahrer und kein Auto: Zwei Wochen vor Beginn der Testfahrten sieht es für Marussia zappenduster aus. Britische Medien wollen jedoch den ersehnten Silberstreif am Horizont ausgemacht haben: Berichten zufolge ist die Auktion der übrigen Team-Habseligkeiten, geplant für den kommenden Mittwoch, auf unbestimmte Zeit verschoben worden. Grund könnten Gespräche mit einem Kaufinteressenten sein, die die Insolvenzverwalter führen. Ob diese Erfolg versprechen, ist unklar.

Titel-Bild zur News: Max Chilton

Die Schatten über Marussia könnten bald überraschend doch noch weichen Zoom

Unter den Hammer hätten neben den Formel-1-Boliden auch sämtliche Teile, das Rennequipment und die teameigenen GP3-Renner kommen sollen. Die Hoffnung nährt Ex-Sportdirektor Graeme Lowdon im Gespräch mit 'Sky Sports F1': "Wäre dieses Material verkauft worden, wäre es schwierig geworden." Der Brite hält eine Rückkehr schon 2015 für "technisch möglich", schließlich schrieb sich die Truppe unter dem Namen Manor, dem ursprünglichen Gründungstitel, in die FIA-Nennliste ein.

Lowdon verweist auf die Tradition des seit der Saison 1990 allen voran in den Nachwuchsklassen aktiven Rennstalls: "Den Menschen bedeutet er viel und er hat viele Anhänger. Wir arbeiten sehr, sehr hart. Es ist nicht einfach, aber noch möglich und ich hielte es für tolle Neuigkeiten für die Formel 1 sowie ihre Fans." Der frühere Teamchef John Booth bestätigt gegenüber der 'BBC' "weit fortgeschrittene Verhandlungen mit einem neuen, glaubwürdigen Investor" und ist nach eigener Aussage "sehr zuversichtlich".

Dennoch: Die Angelegenheit ist kompliziert und benötigt Zeit, die die Verantwortlichen nicht besitzen, wenn sie es im März nach Melbourne schaffen wollen. Hinzu kommt, dass die Übernahme wegen Schulden in Höhe von 31 Millionen Pfund Sterling (umgerechnet circa 40,6 Millionen Euro) eine teuere Angelegenheit wird.