"Lausig": Ecclestone schießt gegen deutsche Formel-1-Fans

Formel-1-Boss Bernie Ecclestone macht die Fans dafür verantwortlich, dass der Große Preis von Deutschland auf der Kippe steht - Rettung nicht ausgeschlossen

(Motorsport-Total.com) - Am Montag sah es bereits danach aus, dass es im Jahr 2015 definitiv keinen Großen Preis von Deutschland geben wird. Nun rudert Formel-1-Boss Bernie Ecclestone allerdings zurück und erklärt, dass er durchaus die Hoffnung habe, doch noch ein Rennen auf dem Hockenheimring stattfinden zu lassen. Den Grund für die Schwierigkeiten sieht Ecclestone allerdings nicht bei der Königsklasse selbst, sondern bei den deutschen Zuschauern.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone

Unzufrieden: Bernie Ecclestone würde sich bessere Fans in Deutschland wünschen Zoom

"Letztendlich ist das Publikum in Deutschland - und nur Gott weiß warum - einfach lausig", erklärt der 84-Jährige gegenüber 'Press Association' und ergänzt: "Ich habe keine Ahnung, warum das so ist. Sie haben mit Mercedes einen deutschen Hersteller, der jetzt Weltmeister ist. Sie hatten mit Sebastian (Vettel; Anm. d. Red.) einen Fahrer, der viermal in Folge die Fahrer-Weltmeisterschaft gewonnen hat."

"Trotzdem haben sie nicht genug Tickets verkauft, damit es funktioniert. Es geht nur um kommerzielle Gründe, also versuche ich, ihnen etwas zu helfen", so Ecclestone. Im vergangenen Jahr waren lediglich 52.000 Fans nach Hockenheim gereist - Für die Veranstalter zu wenig, um den Großen Preis rentabel zu machen. Trotzdem besteht laut Ecclestone noch immer die Möglichkeit, dass der Hockenheimring 2015 für den Nürburgring einspringen könnte, wo das Rennen ursprünglich stattfinden sollte.

"Wir haben mit keinem von beiden einen Vertrag", erklärt Ecclestone und fügt hinzu: "Wir versuchen es (das Rennen) zu retten, aber ich kann nicht garantieren, dass wir das schaffen werden. Wir tun unser Bestes und vielleicht werden wir am Wochenende eine Antwort haben. Ich hoffe es."

"Letztendlich ist das Publikum in Deutschland einfach lausig." Bernie Ecclestone

"Wenn wir etwas machen, dann sieht es danach aus, dass Hockenheim der wahrscheinlichste Ort ist. Der Nürburgring wurde zum dritten Mal verkauft und ein Russe (Viktor Kharitonin) hat ihn übernommen. Alle denken, dass ein russischer Besitzer eine Menge Geld mitbringt. Aber ich habe ihn kürzlich getroffen und ich glaube nicht, dass er unbedingt Geld ausgeben möchte."

"Natürlich würde ihm das Rennen gefallen, darum hat er das verdammte Ding gekauft", sagt Ecclestone, der dem Hockenheimring allerdings trotzdem die deutlich größeren Chancen einräumt. "Unter dem Strich gibt es jedenfalls noch eine Chance und wir hoffen, dass wir am Wochenende mehr wissen", sagt Ecclestone. Aber selbst wenn der Große Preis von Deutschland 2015 doch noch stattfinden kann: Neue Freunde unter den deutschen Formel-1-Fans dürfte sich Ecclestone mit seinen jüngsten Aussagen nicht gemacht haben.


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