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  • 03.06.2010 15:44

  • von Lennart Schmid

Mosley: Vettel trifft keine Schuld

Max Mosley ist der Meinung, dass Mark Webber gegenüber Sebastian Vettel hätte nachgeben sollen - Keine Stallregie bei Red Bull

(Motorsport-Total.com) - Wer ist schuld an der Kollision zwischen Sebastian Vettel und Mark Webber beim Großen Preis der Türkei? Seit Tagen diskutieren Fahrer, Teamchefs und Experten über dieses Thema. Nun hat sich auch der frühere FIA-Präsident Max Mosley zu Wort gemeldet. "Aus meiner Sicht glaube ich aber nicht, dass Vettel die Schuld an der Kollision gegeben werden sollte", so Mosley gegenüber 'Welt Online'.

Titel-Bild zur News: Max Mosley

Max Mosley sieht die Schuld an der Kollision eher bei Mark Webber

Vettel sei zum Zeitpunkt des Unfalls klar schneller als sein Teamkollege gewesen und "hatte in dieser Phase das Recht und die Aufgabe, Webber zu überholen", betont der langjährige Motorsport-Funktionär. Webber hätte demnach erkennen müssen, dass Vettel bereits an ihm vorbeigegangen war und dem Deutschen entsprechend ausreichend Platz lassen müssen.#w1#

Red Bull hat nach dem Rennen bestätigt, dass Webber eigentlich die Anweisung hätte erhalten sollen, nicht gegen Vettel zu kämpfen, sondern sein Auto zu schonen und seine Position gegenüber dem herannahenden Lewis Hamilton zu verteidigen. Doch diese Information hat Webbers Renningenieur Ciaron Pilbeam an seinen Fahrer offenbar nicht weitergeleitet, obwohl Teamchef Christian Horner es befohlen hatte.

Grenzt dieses Verhalten nicht an Stallregie? "Da kann ich keine Stallorder erkennen", so Mosley. "Selbst wenn das Team diese Situation über Funk den Fahrern erklärt hat oder hätte, wäre das keine Stallorder, sondern nur eine Erklärung einer besonderen Situation und keine Manipulation der Fahrer-WM, sondern nur eine Information, die für beide Red-Bull-Piloten und das Team notwendig war."

Demnach sei es ein bedeutender Unterschied, ob ein Team seinem Fahrer befiehlt, den eigenen Teamkollegen wegen des Stands in der Weltmeisterschaft vorbeizulassen, oder ob man die Fahrer lediglich auf die jeweilige Rennsituation aufmerksam macht. Letzteres sei gutes Recht der Teams, gerade wenn es beispielsweise Probleme mit dem Benzinverbrauch gebe.