• 01.06.2010 14:13

  • von Stefan Ziegler

Jordan: "Das gefällt mir nicht"

Formel-1-Experte Eddie Jordan vermutet in den Aussagen von Red-Bull-Teamchef Christian Horner eine Stallregie zugunsten von Sebastian Vettel

(Motorsport-Total.com) - Weil sie sich in der Schlussphase des Rennens in der Türkei eine teaminterne Kollision leisteten, verpassten Sebastian Vettel und Mark Webber den Doppelsieg am Bosporus. Die Frage, die Eddie Jordan nach diesem Wochenende bewegt, ist allerdings: Weshalb war Vettel überhaupt dazu in der Lage, seinen Stallgefährten zu attackieren, der in Istanbul auf der gleichen Strategie unterwegs war?

Titel-Bild zur News: Eddie Jordan

Eddie Jordan ist sich nicht sicher, was er vom Red-Bull-Zwischenfall halten soll

Red-Bull-Teamchef Christian Horner liefert - so Jordan - diesbezüglich keine erschöpfende Antwort. "Die Erklärung, wie Sebastian in Marks Windschatten gelangen konnte, ist, dass er ein Kilo mehr Sprit sparen konnte. Beide Fahrzeuge sind mit der gleichen Menge an Benzin ins Rennen gegangen", wird Horner von der 'BBC' zitiert. "Dadurch konnte er eine Runde länger den optimalen Motorenmodus verwenden."#w1#

"Einbremsen konnten wir ihn nicht, weil er ja ganz offensichtlich unter Druck von Lewis stand", meint Horner - und exakt an diesen Aussagen stört sich Ex-Teameigner Jordan massiv. "Christian hat seine Meinung geändert. Das sind nicht die gleichen Statements, die er anfangs abgegeben hat. Irgendetwas muss da passiert sein", vermutet der langjährige Formel-1-Experte aus Irland.


Fotos: Red Bull, Großer Preis der Türkei


"Ich denke, der Fokus des Teams hat sich verändert - von Mark Webber zu Sebastian Vettel. Das hatten wir ja schon immer im Verdacht", gibt Jordan zu Protokoll und fügt hinzu: "Als Mark vor einigen Rennen das erste Mal siegte, fragte ich Christian: 'Hat der falsche Fahrer gewonnen?' Aus dieser Situation konnte er sich aber gerade noch einmal herausmanövrieren", berichtet der 62-Jährige.

"Deswegen macht mich dieses neuerliche Interview so stutzig. Das gefällt mir nicht. Mark hätte seine Position keinesfalls hergeben müssen. Und von wegen 'Sebastian hat ein Kilogramm Benzin gespart' - es ist ja kein Geheimnis, dass man im Windschatten eines anderen nicht den gleichen Spritverbrauch hat, wie wenn man in Führung liegt", sagt Jordan und merkt an: "Das ist kompletter Blödsinn."