• 01.06.2010 12:21

  • von Stefan Ziegler

Webber: "Wir müssen solche Pannen vermeiden"

Red-Bull-Pilot Mark Webber spricht über den Zwischenfall von Istanbul und kündigt ein klärendes Gespräch mit Unfallgegner Sebastian Vettel an

(Motorsport-Total.com) - Beim Großen Preis der Türkei hatte Red Bull den Doppelsieg bereits vor Augen, doch ein kleiner Augenblick reichte aus, um sämtliche Chancen zu vernichten: Sebastian Vettel setzte sich in der zweiten Rennhälfte neben seinen Teamkollegen Mark Webber und griff nach der Führung - nach einer Kollision fand sich der Deutsche aber in der Auslaufzone wieder und musste das Rennen beenden.

Titel-Bild zur News: Mark Webber, Sebastian Vettel

Sebastian Vettel rollt aus, Mark Webber fährt zu Platz drei: Dicke Luft bei Red Bull...

Webber konnte seinen RB6 zwar wieder auf die Strecke bugsieren, fand sich aber plötzlich hinter den beiden McLaren-Fahrzeugen von Lewis Hamilton und Jenson Button wieder, die den Grand Prix im Windschatten des Red-Bull-Gespanns verbracht hatten. Statt einem Doppelsieg gab's also nur einen dritten Rang für die Österreicher - entsprechend erhitzt waren die Gemüter nach dem Red-Bull-Crash.#w1#

Ein klärendes Gespräch soll die Wogen vor dem Kanada-Rennen glätten, kündigt Webber nun in seiner Kolumne beim 'Daily Telegraph' von Australien an. "Seb und ich werden uns hinsetzen und darüber reden. Solche Pannen müssen wir künftig einfach vermeiden", gibt der 33-Jährige wenige Tage nach dem Istanbul-Grand-Prix zu Protokoll, sieht aber von einer Schuldzuweisung ab.

"Wahrscheinlich werden wir in Bezug auf die Ereignisse vom Sonntag unterschiedliche Standpunkte vertreten, bis wir irgendwann zu Grabe getragen werden. Wir sind aber beide erwachsen und müssen einen Weg finden, gegeneinander Rennen zu fahren, ohne dabei dem Team zu schaden", meint Webber, der mit 93 Punkten noch immer als Gesamtführender der Formel 1 unterwegs ist.


Fotos: Mark Webber, Großer Preis der Türkei


"Wären wir um die Positionen 18 und 19 gefahren, als sich dieser Zwischenfall ereignete, dann hätte kein Hahn danach gekräht. Es ging aber um die Führung und nur darum geht es den Leuten", bringt es der australische Rennfahrer auf den Punkt und schildert den Unfall einmal mehr aus seiner Sicht: "Vettel hatte einen Topspeed-Vorteil. Ich sah ihn vor Kurve zwölf auf meiner Innenseite auftauchen."

"Wir kämpften um die Führung, also blieb ich stur auf meiner Linie, um ihn vor der Bremszone auf dem schmutzigen Streckenteil zu halten", erläutert der Formel-1-Routinier und fügt abschließend hinzu: "Ich fuhr auf meiner Linie und er kam zu mir herüber. Es gab eine leichte Berührung, aber wenn du mit 300 km/h unterwegs bist, reicht das schon aus, um eine Dilemma auszulösen", so Webber.