• 01.06.2010 12:41

Dürfen sich Fans auf sinkende Ticketpreise freuen?

Von ausverkauften Rennstrecken konnten die meisten Formel-1-Veranstalter zuletzt meistens nur träumen, doch der Trend ist positiv - auch für die Fans

(Motorsport-Total.com) - Waren in Monaco noch Lücken auf den Zuschauertribünen zu verzeichnen, so gab es beim Türkei- Grand-Prix ein ganz anderes Bild zu sehen: "In Istanbul waren die meisten Tribünen voll, das konnte man mit bloßem Auge erkennen", beschreibt Dr. Martin Küster, Geschäftsführer des Reiseveranstalters Grand Prix Travel Team.

Titel-Bild zur News: Dr. Martin Küster

Dr. Martin Küster ist optimistisch, dass sich die Bedinungen für die Fans verbessern

Er kennt die Interessen der Fans wie kaum ein anderer. Und er hat auch gleich eine Erklärung parat, warum sich das Blatt innerhalb von nur 14 Tagen offenbar gewendet hat: "Monaco kommt vom hohen Ross der Hotel- und Ticketpreise nicht runter, entweder muss man die Show verbessern und mehr bieten oder man senkt die Preise - am besten aber beides. Istanbul und der Hockenheimring haben diese Zeichen der Zeit erkannt und bieten günstige Tickets bei gleichzeitig mehr Angeboten für die Fans an", fasst der Profi kurz und knapp zusammen.#w1#

Und er analysiert weiter: "Das hat auch nichts mit knappem Geld oder Rezession zu tun. Inzwischen haben die meisten Fans einfach schon zu viele Rennen live gesehen, da muss man den Fan locken, nämlich mit Zusatzangeboten zu fairen Preisen, bei unseren Reisen machen wir das schon seit Jahren und fahren gut damit".

Er zielt damit auf die Angebote einiger Rennen ab, die inzwischen schon für rund 100 Euro gute Tickets anbieten, mit denen man sogar in die Boxengasse kommt. "Früher musste man ein Paddock Club Ticket für über 2.000 Euro kaufen, um in die Boxengasse zu kommen, heute reicht ein Wochenendticket, um donnerstags vor dem Rennen reinzukommen".

Schade nur, dass das nicht alle verstanden haben. In Barcelona, Monaco und anderen Rennen regiere noch die Illusionen von der Anziehungskraft spanischer Weltmeister in roten Autos. "Die Spanier lieben ihren Alonso, genauso wie die Deutschen Schumi und Vettel lieben, aber sie wollen auch mal in die Boxengasse oder drumherum für ihr Geld etwas zu sehen bekommen und nicht mit Tickets von 800 Euro und astronomischen Hotelpreisen die Freude vermiest bekommen. Kein Wunder also, dass für Hockenheim und Belgien, aber auch für Abu Dhabi bereits jetzt mehr verkauft ist als im Vorjahr.

Schon in kurzer Zeit wird sich der Trend zu günstigen Preisen und guter Show fortsetzen, weiß Grand Prix Experte Dr. Martin Küster zu berichten. "Das ist ganz logisch: Die lokalen Veranstalter zahlen an die FOM (und damit auch an die Formel-1-Teams; Anm. d. Red) hohe Lizenzgebühren, die sie nur durch den Ticketverkauf (zum Ticket-Shop von Motorsport-Total.com) refinanzieren können.

Da die Budgetgrenze der Formel 1 aber schon jetzt die Kosten der Teams halbiert hat, müssen die Veranstalter laut Dr. Küster bald weniger zahlen und die Ticketpreise senken. Istanbul und Hockenheim machen das ja bereits vor." Zum Schleuderpreis wird es die Formel 1 natürlich nie geben, aber die Tage von Monaco-Preisen scheinen gezählt zu sein.