• 01.06.2010 11:28

  • von Lennart Schmid

Coulthard: Red Bull behandelt beide Fahrer gleich

Ex-Red-Bull-Pilot David Coulthard kann sich nicht vorstellen, dass Sebastian Vettel innerhalb des Teams bevorzugt behandelt wird

(Motorsport-Total.com) - Die Kollision zwischen Sebastian Vettel und Mark Webber beim Großen Preis der Türkei hat unter den ständigen Beobachtern der Formel 1 eine Diskussion darüber ausgelöst, ob der junge Deutsche bei Red Bull womöglich bevorzugt behandelt wird. Experten wie Martin Brundle wunderten sich darüber, dass man seitens der Teamleitung Webber die Schuld an dem Unfall zuschreibt.

Titel-Bild zur News: Mark Webber, Sebastian Vettel

Laut David Coulthard sind beide Fahrer Schuld an der Kollision

"Das Team kann von Webber nicht erwarten, dreimal hintereinander die Pole-Position zu erringen, in den vergangene beiden Rennen alle, einschließlich seines Teamkollegen, von der Strecke zu fegen, und dann plötzlich sofort zurückzustecken, wenn Vettel das erste Mal einen Überholversuch startet", so Brundle in seiner 'BBC'-Kolumne.#w1#

Der Verdacht liegt also nahe, dass Red Bull im Zweifelsfall lieber Vettel siegen sehen will als Webber. Zumal der Australier selbst nach dem Rennen sagte, dass die Journalisten vielleicht herausfinden würden, warum Vettel plötzlich schneller geworden sei, wenn sie nur tief genug "graben".

Ex-Red-Bull-Pilot David Coulthard sieht die Sache allerdings etwas differenzierter. Zwar könne man nicht leugnen, dass Vettel in diesem Jahr als möglicher jüngster Weltmeister der Formel-1-Geschichte marketingtechnisch attraktiver sei als Webber. Schließlich sei Red Bull zu Marketingzwecken im Formel-1-Geschäft und ein siegreicher Vettel würde sicherlich eine stärkere Werbewirkung haben.

Aber: "Ich glaube echt nicht, dass es an dem Umstand, dass Vettel plötzlich schneller als Webber war, irgendetwas Verdächtiges war", so Coulthard in seiner Kolumne im 'Telegraph'. "Glaube ich, dass die beiden Fahrer gleichwertiges Material und die gleichen Möglichkeiten erhalten? Hand aufs Herz, ja."

Webbers Aussagen unmittelbar nach dem Rennen seien nicht überzubewerten. "Er war sauer, dass er ein Rennen verloren hat, dass er sonst vielleicht gewonnen hätte. Er ist direkt von der Siegerehrung zur Pressekonferenz gegangen. Er hat die Welt immer noch durch das Visier seines Helms gesehen", so Coulthard.


Fotos: Red Bull, Großer Preis der Türkei, Sonntag


Wenn sich Webber erst einmal beruhigt habe, werde er die Erklärung des Teams akzeptieren, wonach Vettel bis zu der Kollision mehr Benzin habe sparen und deshalb länger die volle Motorleistung habe abrufen können. Zu dem Unfall haben aus Sicht des Red-Bull-Markenbotschafters beide Fahrer ihren Teil beigetragen. "Webber hätte ihm mehr Platz lassen können und Vettel hätte gerade auf den Bremspunkt zufahren können. Beide hätten mehr tun können, um es zu vermeiden."

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