Michelin hofft nach Pole Position auf den Sieg
Reifenhersteller Michelin hofft nach der fünften Pole Position mit Juan-Pablo Montoya in Folge nun auf den dritten Saisonsieg
(Motorsport-Total.com) - Reifenhersteller Michelin sicherte sich am Samstag in Magny-Cours zum fünften Mal in Folge mit BMW-Williams-Fahrer Juan-Pablo Montoya die Pole Position. Der Kolumbianer umrundete die 4,251 Kilometer lange Strecke so schnell wie kein anderer in 1:11.985 Minuten und bescherte dem französischen Reifenlieferanten damit den besten Startplatz beim Heimrennen. Teamkollege Ralf Schumacher hatte auf Platz fünf am Ende 0,439 Sekunden Rückstand.

© Imago
Konnten sich über eine weitere Pole freuen: Dupasquier und Dr. Theissen
Michelin-Motorsportdirektor Pierre Dupasquier freute sich riesig über die fünfte Pole Position von Juan-Pablo Montoya in Folge: "Es ist aus zwei Gründen sehr erfreulich: Erstens zeigt es, dass das Paket Williams-Chassis, BMW-Motor und Michelin-Reifen extrem gut ist. Und mit Juan-Pablo Montoya haben wir einen Fahrer, der das ganze Material ausnutzen kann. Er erledigte eine fabelhafte Arbeit. Zweitens haben wir einige Pole Position in diesem Jahr schon erreicht, die aber mit verhältnismäßig weichen Reifen gefahren wurden. Es war schön, dass wir sie heute auch mit einem Reifen fahren konnten, der konstante Leistungen im Rennen bringen sollte. Es ist angemessen zu sagen, dass ich hinsichtlich unserer Leistung morgen optimistisch bin."
Neben den beiden BMW-Williams-Fahrern kamen auch beide McLaren-Mercedes-Piloten unter die Top-Ten. Kimi Räikkönen belegte 0,259 Sekunden hinter der Spitze Platz vier, David Coulthard (+ 0,513 Sek.) fuhr auf Platz sechs. Dahinter reichten sich die beiden Renault-Fahrer Jenson Button (+ 0,776 Sek.) und Jarno Trulli (+ 1,045 Sek.) noch vor Eddie Irvine (+ 1,203 Sek.) im Jaguar Racing ein.
Werden beide Michelin-Reifenmischungen im 72 Runden langen Rennen am Sonntag verwendet? "Wir benutzen beide Reifen und ungefähr die Hälfte fährt mit der einen Mischung, die andere Hälfte mit der anderen", erklärte der Franzose. Gibt es da keinen großen Unterschied? "Um ehrlich zu sein ist der Unterschied zwischen den beiden Mischungen nicht so groß", so Pierre Dupasquier weiter. "Es sind höchstens ein paar Zehntelsekunden Unterschied pro Runde. Der härtere Reifen ist offenbar haltbarer, aber soweit wir das gesehen haben sollte die weichere Mischung eine konstantere Leistung im Rennen zeigen ? verglichen mit den Reifen, die wir in diesem Jahr in Monte Carlo und am Nürburgring einsetzten."
Wie üblich legt sich auf einer Strecke im Laufe des Wochenendes immer mehr Gummi ab. War dies auch auf dem 'Circuit de Nevers' bisher der Fall? "Wie üblich scheint es der Fall zu sein", hat der Michelin-Motorsportdirektor festgestellt. "Wenn mehr Autos auf der Strecke sind, bildet sich mehr Gummi auf der Piste. Das hilft uns und die Reifenabnutzung verringert sich. Ich denke, es wird morgen im Rennen nochmals anders sein ? und erst, wenn die schwarzweißkarierte Flagge fällt, wissen wir, ob unsere Teams die beste Reifenwahl getroffen haben."
Michelin stand in diesem Jahr schon sechs Mal auf dem besten Startplatz, konnte aber erst zwei Siege feiern. Ist das nicht enttäuschend? "Es ist Grund für ständige Untersuchungen gewesen", erklärte Pierre Dupasquier. "Auf Grund der Tatsache, dass wir im Qualifikationstraining so konstant gute Leistungen gezeigt haben und es im Rennen dann nicht wiederholen konnten, hat zu einigen interessanten technischen Wegen geführt und wir analysieren ständig unsere Produkte, um sie zu verbessern. Glaubt mir, wenn wir morgen das Rennen gewinnen, ruhen wir uns nicht auf den Lorbeeren aus ? wir schauen, unsere Reifen für das kommende Rennen nächste Woche in Hockenheim zu verbessern."

