• 20.07.2002 15:58

  • von Marcus Kollmann

Jaguar-Team mit gemischten Gefühlen

Während Irvine sich einen Startplatz in der Top 10 sichern konnte, blieb dieser seinem Teamkollegen verwehrt

(Motorsport-Total.com) - Das Jaguar-Team erlebte heute eine einerseits erfreuliche, andererseits jedoch auch ärgerliche Qualifikation in Magny-Cours. Während Eddie Irvine seinen Boliden in 1:13.188 Minuten auf Startplatz 9 stellte, muss Pedro de la Rosa von Startplatz 15 ins Rennen gehen. Bei der Ausfahrt aus der Box zu hatte der Hydraulikdruck am Auto des Spaniers plötzlich nachgelassen, weshalb de la Rosa auf das T-Car umsteigen musste. Später streikte auch das Ersatzauto, welches der 31-Jährige nur noch am Streckenrand abstellen konnte. So reichte seine persönlich schnellste Rundenzeit von 1:13.656 Minuten am Ende nur für einen Startplatz in der achten Reihe.

Titel-Bild zur News: Eddie Irvine (Jaguar Racing)

Irvine fuhr in Magny-Cours Startplatz 9 heraus

"Ich bin natürlich mit dem neunten Platz sehr zufrieden und freue mich schon sehr auf das morgige Rennen. Ich mag die Strecke und kombiniert mit unserem Rennpackage sollten wir meiner Meinung nach eine Außenseiterchance auf einen Punkt haben", erklärte Eddie Irvine nach der Qualifikation. "Unser dreitägiger Test in Monza hat uns dabei geholfen das neue Aerodynamikpaket besser zu verstehen, doch ich wünschte wir hätten noch mehr damit testen können. Wie dem auch sei, wir sind hier das ganze Wochenende über bisher gut unterwegs gewesen, müssen aber auch Michelin für den Reifenvorteil den sie hier haben danken. Das kommt uns sicherlich etwas zu Gute, doch es gibt keinen Zweifel daran, dass wir ein besseres Auto haben", machte der Nordire sowohl die Reifen als auch die Verbesserungen am R3 für die gute Leistung verantwortlich. "Es gibt aber noch ein paar Dinge derer wir uns annehmen müssen. Im britischen Grand Prix hatten wir praktisch keine Kenntnisse über das Verhalten des neuen Leistungspakets und im Zusammenspiel mit den nassen und kalten Bedingungen wurde uns das zum Verhängnis. In Magny-Cours ist die Situation jedoch eine ganz andere und wir werden versuchen das morgen zu unseren Gunsten zu nutzen."

"In Anbetracht der Tatsache, dass sich Eddie auf dem hervorragendem neunten Startplatz qualifizieren konnte, bin ich über den Verlauf meiner Qualifikation natürlich enttäuscht", sagte Pedro de la Rosa. "Mein Einsatzauto verlor plötzlich an Hydraulikdruck. Auch wenn das T-Car für mich vorbereitet gewesen war, so verhinderte eine Serie von Problemen, dass ich meine zuerst gefahrene Rundenzeit später nicht verbessern konnte. Bedenkt man die Verbesserungen die wir in den letzten Wochen an diesem Auto vorgenommen haben, dann ist es umso enttäuschender heute davon nicht profitiert zu haben. Ich bin auf Grund von Eddies Performance jedoch zuversichtlich. Wir werden jetzt schauen, um herauszufinden was wir tun können, damit ich morgen ein gutes Rennen haben kann. Das Auto fühlt sich in der Rennabstimmung sehr gut an und mit etwas Glück könnten wir trotz der heute schwierigen Qualifikation mit dabei sein."

Niki Lauda, Teamchef: "Auf der einen Seite bin ich zufrieden, auf der anderen aber auch enttäuscht. Eddie fuhr heute sehr gut und an seiner Leistung gibt es nichts auszusetzen. Wir hatten mit dem neuen Aerodynamikpaket gehofft einen Top 10-Startplatz erreichen zu können und Startposition neun ist die Belohnung für all die harte Arbeit. Wir dürfen deshalb aber nun nicht zu sehr aus dem Häuschen geraten. Die Michelin-Reifen sind hier im Vorteil und in Kombination mit der Art von Strecke, auf der wir hier fahren, ist das für unsere Performance mit verantwortlich. Bei Pedro gab es leider mehrere Probleme, weshalb er nicht zeigen konnte was möglich gewesen wäre. Sein erster Versuch wurde schon durch den abfallenden Hydraulikdruck beeinträchtigt und als er dann im T-Car saß, gab es ein Problem mit einem der Sensoren an den Vorderrädern. Nachdem wir das aussortiert hatten, schickten wir ihn auf die Strecke, wo er einen Leistungsverlust bemerkte für den wir ein Elektrikproblem verantwortlich machen. Bis wir das Auto jedoch nicht zurückbekommen haben, wissen wir nichts Genaueres. Wir hätten heute beide Autos in die Top 10 stellen sollen, doch zumindest haben wir bewiesen, dass wir Fortschritte machen. Wir verstehen das Package jetzt besser und im Rennen sollten wir gut dabei sein."