Michelin erwägt rechtliche Schritte gegen Ross Brawn
In einem Brief an die Gazzetta dello Sport hat Michelin die Zeitung wegen falscher Anschuldigungen zu einer Klarstellung aufgefordert
(Motorsport-Total.com) - Genau eine Woche ist her, seit die angeblich illegalen Michelin-Vorderreifen zum Gesprächsthema Nummer 1 in der Königsklasse des Motorsports avancierten.

© Ferrari
Michelin: Brawns Aussagen sind voreingenommen gewesen
Nachdem sich zwischenzeitlich alle Seiten ausführlich zum Thema geäußert und ihren Standpunkt dargelegt haben, hat das Management von Michelin als Reaktion auf einen Artikel der 'Gazzetta dello Sport' vom 3.September einen Brief geschrieben und fordert die italienische Zeitung darin zu einer Klarstellung auf, da man die Berichterstattung als einseitig einstuft.
"Michelin möchte klarstellen, dass seit dem Großen Preis von San Marino 2001 die Vorderreifen, deren Lauffläche nicht größer als 270 Millimeter sein darf, immer von der FIA für regelkonform befunden worden sind. Diese Messungen sind durch die FIA an neuen Reifen, wie im Artikel 77c des sportlichen Reglements beschrieben, durchgeführt worden."
"Am Tag nach dem Großen Preis von Ungarn hat die FIA die Interpretation der Bestimmungen einseitig dahingehend verändert, dass die Lauffläche der Vorderreifen ab sofort vor und nach dem Einsatz gemessen wird. Michelin ist bereit dazu diese neue Interpretation zu bestätigen. Wir sehen es aber als notwendig an, dass uns mehr Zeit gegeben wird, da die Zeitspanne bis zum kommenden Monza-Grand Prix viel zu kurz ist."
"Dadurch dass Sie Ross Brawns falsche Erklärung als Titel Ihres Artikels gewählt haben, haben Sie Ihre Leser in die Irre geführt. Es ist nicht an Ross Brawn über die Legalität der Michelin-Reifen zu entscheiden. Wir fordern Sie deshalb dazu auf diese Information zu korrigieren und sich daran zu erinnern, dass Ross Brawns Aussagen gegenüber Michelin sehr voreingenommen und abträglich sind."
"Michelin bedauert es, dass Ferrari in solche falschen Anschuldigungen involviert ist und wir möchten gerne daran erinnern, dass wir unseren ersten Formel-1-Grand Prix 1978 in Rio und unsere erste Weltmeisterschaft 1979 mit dem Ferrari-Team gewonnen haben, einem Team für das Michelin immer größten Respekt empfunden hat. Michelin behält sich auf Grund der verleumderischen Aussagen des Ferrari-Teammitglieds selbstverständlich das Recht auf rechtliche Schritte vor."

